Börsenlexikon

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In unserem Börsenlexikon finden Sie in alphabetischer Reihenfolge eine Vielzahl von Fachbegriffen aus dem Börsengeschehen kurz und verständlich erklärt. Von A wie Aktie bis Z wie Zinsen können Sie in diesem Börsenlexikon die wichtigsten Begriffe aus der Finanz- und Börsenwelt nachlesen.


A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z  


A


Die Abzinsungsrate ist der zum Abzinsen zukünftiger Zahlungen auf den Barwert genutzte Zinssatz.

Eine Ad-hoc-Meldung (auch Ad-hoc-Publizität) ist eine im deutschen Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) geregelte Publizitätspflicht von Emittenten zur unverzüglichen (d.h. “ohne schuldhaftes Zögern”) Veröffentlichung von Insiderinformationen, die sie unmittelbar betreffen.

Bei einer Aktiengesellschaft oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien stellt eine Aktie einen Anteil am Grundkapital dar, das wiederum Teil des Eigenkapitals ist. Der Aktionär ist also prozentual oder in Höhe des auf der Aktie ausgewiesenen Nennwerts am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Wer also eine Aktie erwirbt, wird somit Teilhaber dieses Unternehmens. Die Aktie an sich besteht zum einen aus dem Mantel (Urkunde) und zum anderen aus dem Couponbogen, der einerseits die Dividendenscheine (Coupons) und andererseits den Erneuerungsschein (Talon) enthält. Der Anteil einer Aktie kann entweder in Form von Nennwert- oder in Stückaktien verbrieft werden. Bei Nennwertaktien entspricht der Nennwert der Aktie dem Anteil am Grundkapital einer Gesellschaft. Stückaktien (auch Nicht-Nennwertaktie) hingegen tragen keinen Nennwert, sondern spiegeln einen gleichen Anteil am Grundkapital wieder. Die Anzahl der ausgegeben Aktien wird durch den Vorstand bestimmt. Eine in Deutschland geführte Aktiengesellschaft unterliegt dem Wertpapierhandelsgesetz und muss verschiedene Veröffentlichungspflichten nachkommen sowie auf bestimmte Veränderungen im Aktienbestand hinweisen. Hierzu gehören unter anderem der Kauf und Verkauf von Aktien durch Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder.

Bei einem Fonds investiert eine Kapitalanlagegesellschaft Geld von Anlegern in verschiedene Anlagebereiche. Bei einem Aktienfonds wird das Kapital zum überwiegenden Teil in (z.B. Aktien) investiert. Dabei können Anleger ihr Geld in internationale Aktienfonds investieren oder in Fonds aus speziellen geographischen (z. B. Asien oder Europa) oder wirtschaftlichen (z. B. Biotechnologie) Bereichen. Die Investition in Rohstoffe, Energiewerte oder hochkapitalisierte Börsenschwergewichte bzw. die Abbildung eines bestimmten Börsenindexes, wie dem DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse oder dem Dow Jones, ist ebenso möglich. Es gibt somit sehr viele unterschiedliche Aktienfonds und Investitionsmöglichkeiten mit einem entsprechend hohen, mittleren oder niedrigen Risiko.

Die Aktiengesellschaft (AG) ist eine Kapitalgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, bei dem das eingezahlte Grundkapital in Aktien aufgeteilt ist. Das in Aktien zerlegte Grundkapital der AG beträgt zum Zeitpunkt der Gründung 50 T€ und wird i.d.R. von einer größeren Anzahl von Kapitalgebern, den sogenannten Aktionären, aufgebracht. Die Leitung bzw. Geschäftsführung der AG erfolgt durch den Vorstand, der vom Aufsichtsrat für maximal fünf Jahre bestellt und zugleich kontrolliert wird. Für den Jahresabschluss muss ein Abschlussprüfer bestellt werden. Ist die AG im Handelsregister eingetragen, haftet Sie gegenüber den Gläubigern nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Dabei handelt es um sämtliche Vermögenswerte der AG und nicht etwa nur um das Aktienkapital. Das Gesellschaftsvermögen stimmt mit dem Grundkapital in der Regel nur zum Zeitpunkt der Gründung der AG überein. Eine persönliche Haftung der Aktionäre besteht nicht. Der Aktionär verliert im Falle eines Konkurses höchstens seinen Anteil am Aktienkapital.

Eine der wichtigsten Aufgaben von Börsen ist die Kursfeststellung eines Wertpapiers. Der Kurs eines Wertpapiers ist der Preis, den ein Marktteilnehmer bietet bzw. verlangt oder zu dem ein Wertpapier an der Börse verkauft wurde. Er wird entweder in Euro pro Stück oder in Prozent angegeben. Der an der Börse ermittelte Aktienkurs ergibt sich schließlich aus Angebot und Nachfrage und liegt immer zwischen dem Kurs, den der Anbieter der Aktie verlangt, dem sogenannten Briefkurs (Ask) und dem Kurs, den ein Anleger bereit ist für die Aktie maximal zu bezahlen, dem sogenannten Geldkurs (Bid). Der Börsenmakler, Skontroführer oder ein elektronisches Handelssystem stellt nun die vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge einander gegenüber und ermittelt dabei nach Maßgabe des größtmöglichen Umsatzes (Meistausführungsprinzip) den aktuellen Kurs. Das heisst, jene Aufträge, die mit einem bestimmten Kurs die höchsten Stückzahlen garantieren, werden zusammengeführt. Alle auflaufenden Kauf- und Verkaufsaufträge werden in einem Orderbuch erfaßt. Da die Kursfestellung relativ kompliziert ist, wird die eigentliche Kursfeststellung heutzutage überwiegend durch Computer unterstützt.

Ein Aktienindex fasst die Kurse und Werte aller Aktien und Wertpapiere eines bestimmten Bereiches zusammen und verdichtet diese Finanzinformationen zu einer einzigen Ziffer. Der Index ist somit eine Kennzahl, die charakteristisch die Gesamtverfassung eines Marktes oder eines Marktsegmentes abbildet und repräsentiert. Die Auswahl der im Index enthaltenen Aktien erfolgt nach ihren Börsenumsätzen und ihrer Marktkapitalisierung. Die Gewichtung der einzelnen Titel erfolgt ebenfalls nach ihrer Marktkapitalisierung. Der Index wird in Punkten dargestellt. Die Berechnung der einzelnen Indizes wird mit Hilfe mathematischer Formeln und statistischer Methoden auf Grundlage der im Index befindlichen Aktienkurse berechnet. Allgemein unterscheidet man zwischen einem Kursindex und einem Performanceindex. Bei einem Kursindex (Preisindex) wird der Stand und Punktewert aus den Kursen der Aktien ermittelt. Dividendenzahlungen und Kapitalveränderungen werden nicht berücksichtigt. In einen Performanceindex gehen zusätzlich die Dividendenzahlungen und Bezugsrechte der in ihm enthaltenen Unternehmen ein. Damit gibt dieser Index Auskunft über die vollständige Wertentwicklung eines Portfolios. Zu einem Stichtag (Basisjahr) wird der gewogene Durchschnitt aller Indextitel gleich hundert gesetzt. Anhand von Börsenindizes lassen sich leicht Marktentwicklungen beobachten und einzelne Investments oder Fonds beurteilen. Wichtigster Index des deutschen Aktienmarktes und zugleich deutscher Leitindex ist der an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistete „Deutsche Aktienindex“ (DAX) mit dem Basisjahr 1988. Dieser spiegelt die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Aktiengesellschaften wider. Der DAX wird als Performance- und Kursindex angezeigt.

Mit einem Aktienrückkauf erwirbt eine Aktiengesellschaft eigene Anteile zurück. So ein Rückkauf kann aber nur unter bestimmten Voraussetzungen zu Stande kommen. So darf ein Unternehmen nur maximal zehn Prozent der eigenen Aktien zurück kaufen und der Aktienrückkauf muss von den Aktionären auf der Hauptversammlung genehmigt werden. Die Gründe für einen Aktienrückkauf sind zum Beispiel die Stabilisierung des Aktienkurses oder die Rückgabe von überflüssigem Eigenkapital an die Aktionäre. Mit einem Aktienrückkauf erhöht sich auch die Dividende der verbleibenden Aktionäre.

Ein Aktiensplit (engl. forward stock split) ist die Teilung von existierenden Aktien in eine größere Anzahl neuer Aktien mit einem einhergehenden geringeren Nominalwert, d.h. bei einem gleichbleibenden Grundkapital erhöht sich die Anzahl der Aktien. Transaktionstechnisch ist ein Aktiensplit das Gegenteil einer Aktienzusammenlegung (engl. reverse stock split).

Bei einer Aktiengesellschaft oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien stellt eine Aktie einen Anteil am Grundkapital dar, das wiederum Teil des Eigenkapitals ist. Der Aktionär ist also prozentual oder in Höhe des auf der Aktie ausgewiesenen Nennwerts am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Wer also eine Aktie erwirbt, wird somit Teilhaber dieses Unternehmens.

Der Anfangskurs (auch Erster Kurs oder Eröffnungskurs) stellt den ersten Kurs im variablen Handel dar, der bei Börsenbeginn am jeweiligen Börsentag festgestellt wurde. Am Ende des Tages wird der Schlusskurs festgestellt.

Anleihen (auch Schuldverschreibung, Obligation oder Renten genannt; engl.: bond) sind festverzinsliche Wertpapiere und ein klassisches Instrument zur Fremdkapitalbeschaffung. Der Emittent einer Anleihe nimmt im Unterschied zu Privatkrediten öffentlich einen Kredit am in- und ausländischen Kapitalmarkt auf und verschuldet sich damit beim Anleihenkäufer. Anleihen können auch nur von juristischen Personen begeben werden. Gegenüber dem Herausgeber besitzen die Käufer von Anleihen eine Geldforderung. Daher stammt auch der Begriff Schuldverschreibung oder Forderungswertpapiere ab. Die Verzinsung, Laufzeit und Tilgung ist bei Anleihen bereits im Vorfeld vertraglich genau festgelegt. Im Unterschied zu Aktien werden Anleihen nur in Prozent gehandelt. Es werden also vom Anleger keine Stückzahlen erworben, sondern vielmehr ein bestimmter Nominalbetrag. Der auf der Anleihe ausgewiesene Nennwert stellt somit den Kaufpreis dar, zu dem die Anleihe vom Emittenten zurückgezahlt wird. Der Zins wird auf dem sogenannten Kupon dargestellt, den die entsprechende Anleihe abwirft. Anleihen werden am sogenannten Rentenmarkt gehandelt.

Als Antizyklisch werden im Finanzsektor bestimmte Handlungen bezeichnet, die entgegen bestimmter Vorhersagen oder einem allgemeinen Trend durchgeführt werden. Wenn ein Anleger beispielsweise Aktien verkauft, obwohl die Kurse steigen und die allgemeine Markterwartung positiv ist, dann kann man diese Handlung als antizyklisch bezeichnen.

Arbitrage bezeichnet das Ausnutzen von Preis-, Kurs- oder Zinsunterschiede zwischen verschiedenen Märkten bzw. unterschiedlichen Börsen.

Der Ask-Preis (zu Deutsch „Briefkurs“) steht für den niedrigsten Preis, für den der Marktteilnehmer bzw. Verkäufer bereit ist, sein Finanzinstrument, Wertpapier oder seine Aktie zu verkaufen.

Als Asset-Backed-Security (oder abgekürzt ABS) werden verzinsliche Wertpapiere bezeichnet, die durch noch ausstehende Forderungen abgesichert sind. Dadurch werden schlecht handelbare Vermögenswerte handelbar.

Die Ausschüttung bezeichnet einen Vorgang, bei dem ein Teil des erwirtschafteten Gewinns an die Anteilseigner als Dividende ausgezahlt wird.

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B


Eine Baisse-Position (auch Bear- oder Short-Position genannt) ist eine Anlagestrategie, bei der man auf ein Fallen des Preises oder Kurses spekuliert.

Sinken die Kurse an der Börse und ist die Stimmung allgemein schlecht, dann spricht man von einer “Baisse” oder einem “Bärenmarkt”.

Zu den Barmitteln als liquide Mittel zählen neben dem Bargeld auch noch die Bankguthaben und Schecks.

Als Barwert bezeichnet man den Wert, den künftige Zahlungen in der Gegenwart besitzen. Ermittelt wird der Barwert durch Abzinsung der zukünftigen Zahlungen und anschließendes Aufsummieren.

Die Bear-Position (auch Baisse- oder Short-Position genannt) ist eine Anlagestrategie, bei der man auf ein Fallen des Preises oder Kurses spekuliert. Das Gegenteil ist die Bull-Position.

Als Benchmark oder Benchmarking bezeichnet man einen systematischen und kontinuierlichen Vorgang des Vergleichens von beispielsweise Portfolios, Indizes, Wertpapieren, Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen in qualitativer und/oder quantitativer Hinsicht.

Bestens-Verkaufsorder ist eine Handelsoption im Wertpapierhandel, bei der die Order ohne Bedingungen an den Kurs des Wertpapiers ausgeführt wird, d.h. der Verkaufsauftrag wird mit dem besten (höchsten) Preis gesucht.

Durch das Bezugsrecht erhalten Altaktionäre einer Aktiengesellschaft das Recht bei einer Kapitalerhöhung neue “junge” Aktien entsprechend ihrer bisherigen Beteiligung am Grundkapital zu einem festgelegten Bezugskurs zu erwerben. Altaktionäre erhalten somit die Möglichkeit nachteilige Stimmrechtsverschiebungen und Vermögenseinbußen durch die Kapitalerhöhung auszugleichen. Macht der Altaktionär von diesem Recht keinen Gebrauch, kann er die ihm zustehenden Bezugsrechte über die Börse veräußern. Der Veräußerungsgewinn kann dann als Entschädigung für den Kursverlust angesehen werden. Der Kursverlust entsteht dadurch, dass sich der Gesamtwert aller bisher emittierten Aktien (Marktkapitalisierung) aufgrund der Kapitalerhöhung auf eine höhere Zahl an Aktien verteilt und somit den Kurs “verwässert”.

Der Begriff Bid-Ask-Spread bezeichnet im Zuge einer Wertpapiertransaktion an der Börse die Differenz zwischen dem angebotenen Käuferpreis (Bid-Preis) und dem angebotenen Verkäuferpreis (Ask-Preis).

Der Bid-Preis (zu Deutsch „Geldkurs“) steht für den höchsten Preis, für den der Marktteilnehmer bzw. Käufer bereit ist, ein Finanzinstrument, Wertpapier oder eine Aktie zu bezahlen.

Bilanzkosmetik (auch Window Dressing genannt) bezeichnet alle bilanzpolitischen Maßnahmen eines Unternehmens, die darauf ausgerichtet sind, dem Bilanzleser ein möglichst positives Bild von der finanziellen Lage und Performance des Unternehmens zu vermitteln. Bilanzkosmetik dient nicht der dauerhaften Verbesserung der Bilanzstruktur, sondern kurzfristig der optischen Verschönerung. Bei der Bilanzkosmetik handelt es sich jedoch generell um Maßnahmen im Grenzbereich des gesetzlich Zulässigen. Sie zielt dabei vor allem auf die Umschichtung von Beständen ab. Eine mangelnde Unternehmensliquidität kann beispielsweise dadurch umgangen werden, indem bestimmte Vermögensgegenstände kurz vor Bilanzstichtag veräußert werden, um zusätzliche Liquidität zu gewinnen. Die Vermögensgegenstände werden nach Bilanzerstellung schließlich wieder zurückgekauft. Große Fondsgesellschaften versuchen beispielsweise zu bestimmten Stichtagen eine entsprechende Kurspflege zu betreiben, indem Gewinner-Aktien bzw. Wertpapiere mit guter Performance kurz zuvor gekauft und Papiere mit schlechter Performance verkauft werden, um so das Portfolio des Fonds zu verbessern bzw. zu bereinigen.

Der Ordertyp Billigst ist eine Handelsoption, bei dem kein Kaufkurs angegeben und der Kauf unlimitiert zum nächsten handelbaren Kurs ausgeführt wird.

Als Blase (auch Spekulationsblase genannt) wird in der Makroökonomie eine Situation am Markt bezeichnet, bei der die Preise eines oder mehrerer Handelsgüter (Rohstoffe, Wertpapiere, Immobilien etc.) über dem eigentlichen Wert liegen. Die Blase führt bei hohen Umsätzen und stark steigenden Preisen in der Regel zu zusammenbrechenden Preisen und letztlich zum Crash.

Bonds (auch Anleihen genannt) sind festverzinsliche Wertpapiere und ein klassisches Instrument zur Fremdkapitalbeschaffung. Der Emittent einer Anleihe nimmt im Unterschied zu Privatkrediten öffentlich einen Kredit am in- und ausländischen Kapitalmarkt auf und verschuldet sich damit beim Anleihenkäufer. Anleihen können auch nur von juristischen Personen begeben werden. Gegenüber dem Herausgeber besitzen die Käufer von Anleihen eine Geldforderung. Daher stammt auch der Begriff Schuldverschreibung oder Forderungswertpapiere ab. Die Verzinsung, Laufzeit und Tilgung ist bei Anleihen bereits im Vorfeld vertraglich genau festgelegt. Im Unterschied zu Aktien werden Anleihen nur in Prozent gehandelt. Es werden also vom Anleger keine Stückzahlen erworben, sondern vielmehr ein bestimmter Nominalbetrag. Der auf der Anleihe ausgewiesene Nennwert stellt somit den Kaufpreis dar, zu dem die Anleihe vom Emittenten zurückgezahlt wird. Der Zins wird auf dem sogenannten Kupon dargestellt, den die entsprechende Anleihe abwirft. Anleihen werden am sogenannten Rentenmarkt gehandelt.

Bonität oder Kreditwürdigkeit bezeichnet in der Finanzwirtschaft die Fähigkeit die aufgenommenen Schulden zurückzahlen zu können und gleichwohl die Bereitschaft diese zurückzahlen zu wollen. Bei Emittenten von Wertpapieren wird unter Bonität die Fähigkeit und Willigkeit verstanden, die Emission zuzüglich Zinsen zu bedienen und zu tilgen. Eine hohe Bonität bedeutet eine hohe Rückzahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit. Ein hohes Bonitätsrisiko bedeutet, dass der Ausfall von zukünftigen Zahlungen bzw. Verbindlichkeiten wahrscheinlich ist.

Unter einer Börse versteht man einen organisierten Marktplatz für bestimmte Güter unter beaufsichtigter Preisbildung. Angebot und Nachfrage treffen hier zusammen. Unternehmen, die beispielsweise Geld für Investitionen benötigen und Anleger, die wiederum ihr Geld mit einer Gewinnerwartung in börsennotierte Unternehmen investieren wollen, kommen an so einem organisierten Marktplatz zusammen. Handelbar sind unter anderem Wertpapiere (z.B. Aktien, Anleihen), bestimmte Waren (z.B. Rohstoffe, Edelmetalle), Devisen (z.B. Yen oder Dollar) oder Terminkontrakte (z.B. Futures, Optionen). Für diese unterschiedlichen Güter gibt es auch jeweils eine eigene Börse (z.B. Aktienbörse, Terminbörse), an denen diese Produkte gehandelt werden können. Der börsliche Handel wird streng durch staatliche Aufsichtsämter (in Deutschland durch die Bankenaufsicht BaFin) und durch die Handelsüberwachungsstellen der jeweiligen Börsen kontrolliert. Der außerbörsliche Handel, auch over-the-counter-Handel oder OTC-Handel genannt, unterliegt nicht den strengen Regeln der Börse und lässt somit individuelle Vertragsregelungen zu. Hierdurch lassen sich unter anderem teure Börsengebühren einsparen. Auch die Schnelligkeit des Handels durch direkte Verhandlung mit den Vertragspartnern ist ein Vorteil für den außerbörslichen Handel. Die fehlende Aufsicht und Kontrolle birgt aber auch Gefahren, da die Börsenteilnehmer und Anleger nicht mehr vollumfänglich geschützt werden.

Der Börsenwert eines Unternehmens, auch Börsen- oder Marktkapitalisierung genannt, errechnet sich, in dem die Anzahl der frei im Umlauf befindlichen Aktien mit dem aktuellen Börsenkurs multipliziert wird. Die Anzahl der vom Unternehmen selbst gehaltenen Aktien muss bei der Berechnung der Marktkapitalisierung von der Anzahl der emittierten Aktien, abgezogen werden. Nur die frei im Umlauf befindlichen Aktien werden bei der Berechnung berücksichtigt.

1000 (Anzahl der freien Aktien) * 115 € (aktueller Börsenkurs) = 115.000 € (Börsen- oder Marktkapitalisierung eines Unternehmens)

Als Börsencrash wird ein unerwartet hoher Kurseinbruch eines Wertpapiers bzw. der Zusammenbruch eines Marktes bezeichnet. Ein Börsenkrach ist meist Folge einer Spekulationsblase.

Der Brief-Preis (auch Ask-Preis oder Briefkurs genannt) steht für den niedrigsten Preis, für den der Marktteilnehmer bzw. Verkäufer bereit ist, sein Finanzinstrument, Wertpapier oder seine Aktie zu verkaufen.

Auf ein gesamtes Unternehmen bezogen bezeichnet der Buchwert das bilanzierte Eigenkapital. Der Buchwert einer Aktie, ganz gleich ob Nennwert- oder in Stückaktie, wird bestimmt, in dem das Eigenkapital durch die Anzahl der Aktien dividiert wird:

100.000 € (Eigenkapital) / 1000 (Anzahl der Aktien) = 100 € (Buchwert einer Aktie)

Die Bull-Position (auch Long- oder Hausse-Position genannt) ist eine Anlagestrategie, bei der man auf ein Steigen des Preises oder Kurses spekuliert. Das Gegenteil ist die Bear-Position.

Wenn die Stimmung an der Börse lang anhaltend gut und sehr optimistisch ist und die Kurse über einen längeren Zeitraum steigen, dann spricht man von einer “Hausse” oder einem “Bullenmarkt”.

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C


Der Cashflow gibt Auskunft über die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens und ergibt sich bei der direkten Ermittlung aus der Differenz aller zahlungswirksamen Erträge und den zahlungswirksamen Aufwendungen. Darüber hinaus gibt es weitere Formen des Cashflows wie zum Beispiel den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstätigkeit, Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sowie den Freien Cashflow.

Der CDAX (Abk. für Composite DAX) wurde 1993 bei der Deutschen Börse AG als zusätzlicher Index eingeführt, der die Wertentwicklung aller an der Frankfurter Wertpapierbörse im General Standard und Prime Standard notierten Aktien abbildet.

Ein Chart ist eine grafische Darstellung von vergangenheitsbezogenen Börsenwerten und stellt die Grundlage der technischen Wertpapieranalyse dar, bei der die Börsenkursentwicklungen analysiert sowie Entwicklungen und Trends mit Hilfe von Chart-Formationen prognostiziert werden.

Die Clearingstelle übernimmt den Prozess des Clearings, d.h. sie dient als zentrale Abwicklungsstelle von Wertpapiertransaktionen oder Termingeschäften und verrechnet in dieser Funktion die gegenseitigen Zahlungsverpflichtungen der einzelnen Clearing Member. Am Terminhandel vermindert sich so das Risiko der Nichterfüllung wegen Insolvenz des Geschäftspartners.

Convertible Bonds (auch Wandelanleihen, Wandelobligationen oder Wandelschuldverschreibungen genannt) sind Unternehmensanleihen, die den Kapitalgebern neben Zins- und Tilgungszahlungen nach Ablauf einer bestimmten Frist ein Umtauschrecht in Stammaktien der ausgebenden Gesellschaft verbriefen. Der Inhaber eines Convertible Bonds kann das Wandlungsrecht wahrnehmen, muss es aber nicht. Bei Ausübung des Wandlungsrechts muss der Tausch innerhalb einer bestimmten Wandelfrist zu einem vorher bestimmten Wandelpreis erfolgen. Mit der Wandlung wird der ehemalige Gläubiger zum Aktionär und sein Forderungsrecht erlischt. Wenn der Inhaber von seinem Recht keinen Gebrauch macht, wird die Wandelanleihe wie eine normale Festzinsanleihe verzinst. Der Zinssatz liegt aber als Ausgleich für den Vorteil des zusätzlichen Wandlungsrechts immer unter dem einer vergleichbaren Anleihe.

Der Corporate Bond (dt. Unternehmensanleihe) ist für ein Unternehmen ein klassisches Instrument zur Fremdkapitalbeschaffung. Corporate Bonds sind festverzinsliche Wertpapiere und der Emittent einer Anleihe nimmt im Unterschied zu Privatkrediten öffentlich einen Kredit am in- und ausländischen Kapitalmarkt auf und verschuldet sich damit beim Anleihenkäufer. Die Konditionen wie Verzinsung, Laufzeit und Tilgung sind bei Corporate Bonds, so wie bei anderen Anleihen auch, bereits im Vorfeld vertraglich genau festgelegt.

Eine Aktie besteht zum einen aus dem Mantel (Urkunde) und zum anderen aus dem Couponbogen, der einerseits die Dividendenscheine (Coupons) und andererseits den Erneuerungsschein (Talon) enthält. Vereinfacht ausgedrückt stellt ein Coupon also die Verzinsung eines Wertpapiers dar und wird üblicherweise in Prozent angegeben.

Als Crash (auch Börsenkrach genannt) wird ein unerwartet hoher Kurseinbruch eines Wertpapiers bzw. der Zusammenbruch eines Marktes bezeichnet. Ein Crash ist meist Folge einer Spekulationsblase.

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D


Wichtigster Index des deutschen Aktienmarktes und zugleich deutscher Leitindex ist der an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistete „Deutsche Aktienindex“ (DAX) mit dem Basisjahr 1988. Dieser spiegelt die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Aktiengesellschaften wider. Der DAX wird als Performance- und Kursindex angezeigt.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich beim Daytrading um einen sehr kurzfristigen und äußerst spekulativen Handel mit verschiedenen Handelsobjekten. Der Daytrader hält eine Position nicht länger als einen Tag. Das bedeutet, die Position kann nach Stunden, aber auch nach Minuten oder Sekunden wieder geschlossen werden. Weltweit kaufen und verkaufen Daytrader auf unterschiedlichen Märkten Aktien, Wertpapiere, Devisen, Rohstoffe und Indizes mit dem Ziel das schnelle Geld zu machen. Viele Daytrader machen das professionell, aber ein nicht unerheblicher Teil opfert seine Freizeit dafür, um mit diversen Gütern zu handeln und so Geld zu verdienen. Schon aus kleinen Kursschwankungen kann durch Verwendung eines so genannten Hebels (Leverage-Effekt) großer Profit gezogen werden. Ohne Hebel wäre diese Art des Handels wohl kaum rentabel, da entweder sehr große Summen in den Handel investiert werden müssten oder immer nur sehr kleine Gewinne erwirtschaftet werden könnten. Der Hebel kann aber nicht nur den Gewinn, sondern selbstverständlich auch den Verlust stark vergrößern. Der große Profit hat seine Schattenseiten, denn man muss immer wieder mit Verlusten umgehen, bevor man dauerhaft mit seiner ganz eigenen Strategie und viel Disziplin als erfolgreicher Daytrader online auf den Weltmärkten unterwegs sein kann.

Der Discounted Cashflow (DCF; zu dt. abgezinster Zahlungsstrom) bezeichnet ein Verfahren der Unternehmens- oder Immobilienbewertung, bei dem zukünftige Einzahlungsüberschüsse aus der wirtschaftlichen Tätigkeit (Cashflow) mit dem Kapitalisierungszinsfuß abgezinst werden.

Der Devisenkurs (auch Wechselkurs oder FX-Kurs genannt) ist der in Inlandswährung notierte Preis für eine Einheit bzw. 100 Einheiten einer ausländischen Währung. Der Devisenkurs lässt sich dabei in der Mengen- oder der Preisnotierung ausdrücken. Die Preisnotierung gibt den angegebenen Preis für eine ausländische Währungseinheit an und die Mengennotierung die Menge einer ausländischen Währungseinheit, die in eine inländische Währungseinheit eingetauscht werden kann.

Die Discount-Rate (oder auch Abzinsungsrate genannt) ist der auf den Barwert genutzte Zinssatz zum Abzinsen zukünftiger Zahlungen.

Die Diskontierung (auch Abzinsung genannt) ist ein finanzmathematisches Verfahren der Zinseszinsrechnung zur Ermittlung des Anfangskapitals (Barwert), wenn das Endkapital, der Zinssatz und die Laufzeit bekannt sind.

Aktionäre erhalten für die Bereitstellung von Eigenkapital das Anrecht auf einen Anteil am Bilanzgewinn des Unternehmens, die sogenannte Dividende. Die Höhe der Dividende hängt von dem erwirtschafteten Gewinn, dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandes, dem Beschluss der Hauptversammlung über die vorgeschlagene Gewinnverwendung und schließlich von der Anzahl der zu bedienenden Aktien ab. Die Unternehmen sind jedoch nicht verpflichtet, Dividenden an ihre Aktionäre zu zahlen. Werden bei Aktiengesellschaften die Gewinne beispielsweise für geplante Investitionen einbehalten (thesauriert), erhalten die Aktionäre keine Dividende. Auch steuerliche Aspekte spielen bei der Ausschüttungspolitik eine gewisse Rolle.

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und wird berechnet, in dem man die Dividende durch den aktuellen Aktienkurs dividiert und anschließend mit 100 multipliziert. Sie gibt somit die Verzinsung je investierter Aktie in Prozent an.

Dividendenstripping bezeichnet den Verkauf einer Aktie kurz vor dem Dividendentermin und Rückkauf der gleichen Aktie kurz nach dem Dividendentermin. Hintergrund des Dividendenstrippings ist, dass der Investor auf die Dividende und somit auf Steuerzahlungen auf die Dividende verzichtet. Hält der Investor nämlich die derzeitige Spekulationsfrist von 12 Monaten ein, so können die Kursgewinne steuerfrei vereinnahmt werden.

Der Dow Jones Industrial Average wurde im Mai 1896 von Charles Henry Dow eingeführt und ist das älteste und zugleich bekannteste Börsenbarometer der USA. Ursprünglich waren 12 ausgewählte US-Unternehmen in dem Index gelistet. Heutzutage umfasst der Dow Jones die 30 größten US-Unternehmen. Anders als beim DAX werden die Aktien im Dow Jones jedoch nicht nach dem Handelsvolumen oder der Marktkapitalisierung, sondern nach dem Preis der Wertpapiere gewichtet. Die Aufnahme in den Dow Jones wird durch eine unabhängige Kommission des “Wall Street Journal” entschieden. Der Dow Jones wird als Kursindex und nicht als Performanceindex angezeigt.

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E


Der EBITDA (= Earnings before interests, taxes, depreciation and amortisation) gibt das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögengegenstände wieder. Diese Erfolgskennzahl eignet sich zum internationalen Vergleich von Unternehmen mit verschiedenen Rechnungslegungsstandards (HGB, IFRS, US-GAAP), ist aber durch das Herausrechnen zahlreicher GuV-Positionen nur beschränkt aussagefähig.

Im Gegensatz zum Fremdkapital handelt es sich beim Eigenkapital um jene Mittel, die von den Unternehmungseigentümern zur Unternehmungsfinanzierung aufgebracht oder als Gewinn im Rahmen der wirtschaftlichen Tätigkeit im Unternehmen belassen wurden. Grundsätzlich handelt es sich beim Eigenkapital um eine Residualgröße, die sich durch die Bildung der Differenz von Vermögen und Schulden ergibt. Bei einer Kapitalgesellschaft errechnet sich das Eigenkapital aus dem gezeichneten Kapital, den Kapitalrücklagen, den Gewinnrücklagen, dem Gewinnvortrag bzw. Verlustvortrag sowie dem Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag.

Die Eigenkapitalquote gibt das Verhältnis an, wie hoch der prozentuale Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist. Sie wird errechnet, indem man das Eigenkapital durch das Gesamtkapital dividiert und mit 100 multipliziert. Eine hohe Eigenkapitalquote erhöht die Bonität und somit die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Je höher die Eigenkapitalquote, umso höher ist auch die finanzielle Stabilität des Unternehmens und folglich auch die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern.

Bei der Eigenkapitalrendite, im englischen als ROE (Return on Equity) bezeichnet, handelt es sich um eine Kennziffer, die angibt, mit welcher Verzinsung sich das investierte Kapital der Eigenkapitalgeber innerhalb einer Abrechnungsperiode entwickelt hat. Sie dient somit der Beurteilung der Ertragslage eines Unternehmens und deren Entwicklung im Zeitvergleich und wird berechnet, indem man den Gewinn (Jahresüberschuss nach Steuern) durch das Eigenkapital dividiert und anschließend mit 100 multipliziert.

Eine Emission bezeichnet die Erstausgabe und Platzierung von Wertpapieren (Aktien, Anleihen, etc.) an einem organisierten Geld- oder Kapitalmarkt (z.B. Börse) und dient vordergründig der Kapitalbeschaffung von Unternehmen. Geht ein Unternehmen zum ersten Mal an die Börse, handelt es sich um eine Neuemission bzw. Initial Public Offering (IPO). Die Ausgabe von gesetzlichen Zahlungsmitteln durch die Noten- oder Zentralbank wird ebenfalls als Emission bezeichnet.

Ein Emissionsmarkt (auch Primärmarkt genannt) bezeichnet einen organisierten Geld- oder Kapitalmarkt, auf dem Wertpapiere (Aktien, Anleihen, etc.) erstmalig emittiert und verkauft (platziert) werden, die vorher noch niemals zur Zeichnung standen.

Ein Emittent ist ein Herausgeber bzw. Aussteller von Wertpapieren, also insbesondere von Aktien, Anleihen, Optionsscheinen oder Zertifikaten. Bei Emittenten von Aktien handelt es sich in der Regel um Unternehmen (Aktiengesellschaften), bei Anleihen um Unternehmen, öffentlich-rechtlichen Körperschaften, den Staat oder andere Institutionen. Die Erstausgabe und Platzierung der Wertpapiere nimmt in der Regel nicht der Emittent selbst vor, sondern die von ihm beauftragte Banken.

Der Entry Standard ist ein nicht amtlicher, sondern privatrechtlicher Teilbereich des Open Market der Frankfurter Börse und erleichtert aufgrund der geringeren Anforderungen kleinen und mittelgroßen Unternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt. Die Anforderungen sind anders als beim Prime Standard und General Standard nicht vom Gesetzgeber, sondern von der Deutschen Börse geregelt und somit dem Freiverkehr zuzurechnen.

Der Erlös, auch Umsatz genannt, bezeichnet das Entgelt, das ein Unternehmen durch den Verkauf bzw. den Absatz von Waren oder Dienstleistungen von seinen Kunden erhält bzw. einfordern kann. Er stellt die wertmäßige Erfassung der betrieblichen Tätigkeit dar und wird berechnet, in dem die Absatzmenge mit dem Verkaufspreis multipliziert wird.

Der Erste Kurs (auch Anfangs- oder Eröffnungskurs) stellt den ersten Kurs dar, der bei Börsenbeginn am jeweiligen Börsentag festgestellt wurde. Am Ende des Tages wird der Schlusskurs festgestellt.

Der Ertrag bezeichnet betriebswirtschaftlich die in einer Zeitperiode durch den Verkauf bzw. den Absatz von Waren oder Dienstleistungen von seinen Kunden erzielten Einnahmen. Überschreitet der Ertrag den Aufwand, erwirtschaftet ein Unternehmen einen Gewinn. Unterschreitet hingegen der Ertrag den Aufwand, wird ein Verlust erzielt.

Als ETF (Exchange Traded Funds) werden Fonds bezeichnet, die einen zugrundeliegenden Index, wie zum Beispiel den DAX, Eurostoxx50 oder Dow Jones abbilden und über die Börse gehandelt werden. Zudem können auch Renten-, Rohstoff- oder Immobilienindizes aber auch Devisenpreise abgebildet werden. ETFs werden meist passiv verwaltet und erzielen aufgrund des geringeren Verwaltungsaufwandes Kostenvorteile, die an den Anleger durch vergleichsweise niedrige Gebühren weitergegeben werden.

Der EuroStoxx 50 ist ein Aktienindex, der seit 1998 die Wertentwicklung der 50 umsatzstärksten und wichtigsten börsennotierten Unternehmen der Eurozone abbildet. Auswahlkriterium sind Marktkapitalisierung und Orderbuchumsatz. Er wird sowohl als Kurs- (ohne Dividenden), als auch als Performance-Index (mit Dividenden) berechnet und hat sich unter allen europäischen Indizes zu einem der führenden Börsenbarometer Europas entwickelt. Das Gegenstück bildet der STOXX Europe 50, der die Wertentwicklung der 50 wichtigsten börsennotierten Unternehmen aus ganz Europa abbildet.

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F


Fill or Kill (zu deutsch: Erfülle oder Vernichte) ist die Bezeichnung für einen Orderzusatz, mit dem Anleger festlegen können, ob eine Transaktion im Handelssystem Xetra entweder vollständig in der gewünschten Stückzahl oder gar nicht ausgeführt wird. Sollte eine vollständige Ausführung nicht möglich sein, wird sie automatisch aus dem System gelöscht. Bei einer vollständigen Ausführung der Order kann es auch zu Teilausführungen kommen.

Bei einem Fonds investiert eine Kapitalanlagegesellschaft Geld von Anlegern in verschiedene Anlagebereiche. Bei einem Aktienfonds wird das Kapital zum überwiegenden Teil in Aktien investiert. Dabei können Anleger ihr Geld in internationale Aktienfonds investieren oder in Fonds aus speziellen geographischen (z. B. Asien oder Europa) oder wirtschaftlichen (z. B. Biotechnologie) Bereichen. Die Investition in Rohstoffe, Energiewerte oder hochkapitalisierte Börsenschwergewichte bzw. die Abbildung eines bestimmten Börsenindexes, wie dem DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse oder dem Dow Jones, ist ebenso möglich. Es gibt somit sehr viele unterschiedliche Aktienfonds und Investitionsmöglichkeiten mit einem entsprechend hohen, mittleren oder niedrigen Risiko.

Der Forward ist ein außerbörslicher und individuell ausgestalteter Terminkontrakt, bei dem Käufer und Verkäufer vereinbaren, eine vorab definierte Menge eines bestimmten Vermögensgegenstandes zu einem festen Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem ganz bestimmten Ort zu liefern oder abzunehmen. Der Forward ist verwandt mit den an Terminbörsen verbindlich gehandelten und standardisierten Futures.

Zum Freefloat (auch Streubesitz genannt) zählen jene Wertpapiere, die sich nicht in festen Händen von einigen wenigen Großaktionären befinden und für viele Kleinanleger frei handelbar sind. Nach Definition der Deutschen Börse zählen zum Freefloat Aktienpakete von Kleinanlegern unter fünf Prozent.

Fremdkapital (auch Verbindlichkeiten genannt) ist die Bezeichnung für die auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesenen Schulden eines Unternehmens, die von außen durch Gläubiger im Zuge der Kreditfinanzierung oder von innen im Rahmen der Rückstellungsfinanzierung kurz-, mittel- und langfristig zur Verfügung gestellt werden. Die Fremdkapitalgeber haben jedoch keine Mitbestimmungs- und Gewinnbeteiligungsrechte wie Eigenkapitalgeber, sondern lediglich einen Anspruch auf Zins- und Rückzahlung des zur Verfügung gestellten Kapitals.

Die Fremdkapitalquote gibt das Verhältnis an, wie hoch der prozentuale Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital ist. Sie dient dazu, das Kapitalrisiko zu beurteilen und wird errechnet, indem man das Fremdkapital durch das Gesamtkapital dividiert und mit 100 multipliziert. Eine hohe Fremdkapitalquote erschwert die Neuaufnahme von Krediten und erhöht das Insolvenzrisiko eines Unternehmens.

Der Financial Times Stock Exchange, kurz FTSE 100, wurde im Januar 1984 veröffentlicht und ist seither der wichtigste Aktienindex und zugleich der Leitindex für den britischen Aktienmarkt. Er gibt Auskunft über die Entwicklung und den Stand der 100 umsatzstärksten und wichtigsten börsennotierten Unternehmen, die an der London Stock Exchange gelistet sind. Der FTSE wird von der FTSE Group ermittelt, die ursprünglich aus einem Joint Venture der Londoner Börse mit der Financial Times hervorging, und wird als Kursindex (ohne Dividenden) angezeigt.

Der Future bezeichnet einen an Terminbörsen verbindlich gehandelten Terminkontrakt, bei dem sich eine Vertragspartei verpflichtet, eine vorab definierte Menge eines bestimmten Vermögensgegenstandes zu einem festen Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt an einen bestimmten Ort zu liefern. Die andere Vertragspartei wiederum verpflichtet sich zur Abnahme. Handelsobjekte bei Futures können Wertpapiere oder konkrete Waren wie Rohstoffe, landwirtschaftliche Erzeugnisse oder Nahrungsmittel sein. Der Future ist verwandt mit dem nicht standardisierten und außerbörslich gehandelten Forward.

Der FX-Kurs (auch Wechselkurs oder Devisenkurs genannt) ist der in Inlandswährung notierte Preis für eine Einheit bzw. 100 Einheiten einer ausländischen Währung. Der FX-Kurs lässt sich dabei in der Mengen- oder der Preisnotierung ausdrücken. Die Preisnotierung gibt den angegebenen Preis für eine ausländische Währungseinheit an und die Mengennotierung die Menge einer ausländischen Währungseinheit, die in eine inländische Währungseinheit eingetauscht werden kann.

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G


Der Geld-Preis (auch Bid-Preis genannt) steht für den höchsten Preis, für den der Marktteilnehmer bzw. Käufer bereit ist, ein Finanzinstrument, Wertpapier oder eine Aktie zu bezahlen.

Der General Standard ist das Börsensegement der Frankfurter Börse, in dem nur die gesetzlichen Mindestanforderungen eines organisierten Marktes an die Unternehmen gestellt werden. Er ist nach dem Prime Standard und vor dem Entry Standard der Mittlere der drei Standards und richtet sich insbesondere an Unternehmen, die kostengünstig an der Börse notiert werden möchten. Die Unternehmen im General Standard müssen Ad-hoc-Mitteilungen und Zwischenberichte veröffentlichen sowie die internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS/IAS oder US-GAAP) anwenden. Die Anforderungen des Prime Standards gehen hingegeben noch weiter.

Genussrechtscheine sind an einer Börse handelbare Wertpapiere, meist Inhaberpapiere, die je nach individueller Ausgestaltung der verbrieften Rechte entweder Aktien und somit Eigenkapital oder Anleihen und daher Fremdkapital gleichen. Sie werden in § 10 Abs. 5 KWG geregelt und üblicherweise mit einem Nachrang ausgestaltet. Das bedeutet, dass die Ansprüche der Genussscheininhaber im Falle einer Insolvenz erst nach der vollständigen Befriedigung der anderen Gläubiger bedient werden. Sie stehen somit im Rang hinter den anderen Verbindlichkeiten zurück. Da das Genussrecht auf der einen Seite schuldrechtlicher Natur ist und auf der anderen Seite mit Vermögensrechten ausgestattet ist, die normalerweise nur Gesellschaftern vorbehalten ist, haben Genussscheine wirtschaftlich gesehen eine Stellung zwischen Eigenkapital und Fremdkapital. Aufgrund ihres Eigenkapital- und Fremdkapitalcharakters sind Genussscheine neben den Vorzugsaktien, der stillen Gesellschaft, den partiarischen Darlehen und den Wandel- und Optionsanleihen ein Instrument der Mezzanine-Finanzierung. Aufgrund der Nachrangigkeit und der gewinnabhängigen Verzinsung wird Genusskapital wirtschaftlich als Eigenkapital angesehen. Ein Mitspracherecht bei der Geschäftsführung oder gar ein Stimmrecht besitzt das Genusskapital nicht. Steuerlich werden Genussscheine als Fremdkapital behandelt, wenn sie nicht am Gewinn und Liquidationserlös des Unternehmens beteiligt sind.

Der Geschäftsbericht ist der Bericht zur Bilanz und zur GuV einer Abrechnungsperiode. Er gibt die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Entwicklung des Unternehmens wieder und ist eine der wichtigsten Informationsquellen für Aktionäre. Der Geschäftsbericht ist gesetzlich vorgeschrieben und muss innerhalb von drei Monaten nach Beginn des neuen Geschäftsjahres vom Vorstand erstellt, von den Abschlussprüfern vorgelegt und vom Aufsichtsrat abgesegnet werden.

Der Geschäftsbericht umfasst inhaltlich im Allgemeinen:

I. Bericht des Aufsichtsrates
II. Bericht des Vorstandes
1. Allgemeiner Teil (Personen, Historie des Unternehmen)
2. Lagebericht (Darstellung des Geschäftsverlaufs und der Lage, Risikobericht, Prognosebericht, FuE Bericht)
3. Anhang (Allgemeine Infos über Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden, Erläuterungen und sonstige Angaben)
4. Gewinnverwendung (Thesaurierung oder Ausschüttung)
III. Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

Der Gewinn bezeichnet im externen Rechnungswesen die positive Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen eines Unternehmens innerhalb einer Abrechnungsperiode bzw. eines Geschäftsjahres. Im internen Rechnungswesen wird der Gewinn aus der Differenz von Leistungen und Kosten ermittelt. Aus finanzwirtschaftlicher Sicht ergibt sich der Gewinn als Differenz von Einzahlungen und Auszahlungen. Im Handelsrecht wird der Gewinn über die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ermittelt. Im Steuerrecht hängt die Ermittlung des Gewinns von den verschiedenen Einkunftsarten ab.

In einer Schuldbeziehung wird derjenige als Gläubiger bezeichnet, dem etwas geschuldet wird und wer von einem anderen, dem Schuldner, eine Leistung fordern kann. Der Gläubiger, der beispielsweise Fremdkapital zur Verfügung gestellt hat, glaubt somit seinem Schuldner, dass dieser die Schuld erbringen wird. Der Gläubiger hat im Falle einer Insolvenz gegenüber den Eigenkapitalgebern das Vorrecht auf die Insolvenzmasse.

Die Gläubigerversammlung besteht aus allen Gläubigern in einem Insolvenzverfahren und ist das oberste Organ im Rahmen der insolvenzrechtlichen Selbstverwaltung. Sie dient der Wahrnehmung der Rechte und gemeinsamen Interessen der Gläubiger und wird ausschließlich durch das Insolvenzgericht einberufen.

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H


Die Hausse (auch Long- oder Bull-Position genannt) ist eine Anlagestrategie, bei der man auf ein Steigen des Preises oder Kurses spekuliert und bezeichnet im Allgemeinen einen positiven Börsentrend. Das Gegenteil ist die Bear-Position.

Die Hausse-Position (auch Long- oder Bull-Position genannt) ist eine Anlagestrategie, bei der ein Investor auf ein Steigen des Preises oder Kurses spekuliert. Das Gegenteil ist die Bear-Position.

Der HDAX ist ein Aktienindex, der von der Deutschen Börse berechnet wird und seit 2003 die Wertentwicklung aller 110 Unternehmen aus den deutschen Auswahlindizes DAX, MDAX und TecDAX abbildet. Das H im Indexnamen stand ursprünglich für Hundert, denn der HDAX ist ein Nachfolgeindex des DAX100, der einst die 30 DAX-Werte und die 70 MDAX-Werte umfasste.

Unter Hedging (auch Sicherungsgeschäft, Kurssicherung oder Hedgegeschäft genannt) wird die Absicherung von Wertpapierpositionen gegen bestimmte Kurs-, Wechselkurs- oder Preisschwankungen durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten (= Futures, Optionen, Swaps) verstanden. Die Person oder Unternehmung, die eine Transaktion absichern möchte, geht zu diesem Zweck ein Termingeschäft ein, das mit der zugrunde liegenden Wertpapierposition gekoppelt ist. Die Risiken der einen Transaktion werden somit durch die Chancen der anderen teilweise kompensiert oder im Idealfall komplett eliminiert.

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I


Ein Index bzw. Börsen- oder Aktienindex fasst die Kurse und Werte aller Aktien und Wertpapiere eines bestimmten Bereiches zusammen und verdichtet diese Finanzinformationen zu einer einzigen Ziffer. Der Index ist somit eine Kennzahl, die charakteristisch die Gesamtverfassung eines Marktes oder eines Marktsegmentes abbildet und repräsentiert. Die Auswahl der im Index enthaltenen Aktien erfolgt nach ihren Börsenumsätzen und ihrer Marktkapitalisierung. Die Gewichtung der einzelnen Titel erfolgt ebenfalls nach ihrer Marktkapitalisierung. Der Index wird in Punkten dargestellt. Die Berechnung der einzelnen Indizes wird mit Hilfe mathematischer Formeln und statistischer Methoden auf Grundlage der im Index befindlichen Aktienkurse berechnet. Allgemein unterscheidet man zwischen einem Kursindex und einem Performanceindex. Bei einem Kursindex (Preisindex) wird der Stand und Punktewert aus den Kursen der Aktien ermittelt. Dividendenzahlungen und Kapitalveränderungen werden nicht berücksichtigt. In einen Performanceindex gehen zusätzlich die Dividendenzahlungen und Bezugsrechte der in ihm enthaltenen Unternehmen ein. Damit gibt dieser Index Auskunft über die vollständige Wertentwicklung eines Portfolios. Zu einem Stichtag (Basisjahr) wird der gewogene Durchschnitt aller Indextitel gleich Hundert gesetzt. Anhand von Börsenindizes lassen sich leicht Marktentwicklungen beobachten und einzelne Investments oder Fonds beurteilen. Wichtigster Index des deutschen Aktienmarktes und zugleich deutscher Leitindex ist der an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistete „Deutsche Aktienindex“ (DAX) mit dem Basisjahr 1988. Dieser spiegelt die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Aktiengesellschaften wider. Der DAX wird als Performance- und Kursindex angezeigt.

Als Indexfonds, auch ETFs (Exchange Traded Funds) genannt, werden Fonds bezeichnet, die einen zugrundeliegenden Index wie zum Beispiel den DAX, Eurostoxx50 oder Dow Jones abbilden und über die Börse gehandelt werden. Zudem können auch Renten-, Rohstoff- oder Immobilienindizes aber auch Devisenpreise abgebildet werden. Indexfonds werden meist passiv verwaltet und erzielen aufgrund des geringeren Verwaltungsaufwandes Kostenvorteile, die an den Anleger durch vergleichsweise niedrige Gebühren weitergegeben werden.

Die Inhaberaktie ist in Deutschland die am häufigsten auftretende Aktienform und die Wahrnehmung aller mit der Aktie verbundenen Rechte wie Dividendenanspruch und Stimmrecht sind lediglich an den Erwerb gekoppelt. Inhaberpapiere sind demzufolge leicht übertrag- und handelbar, da im Unterschied zur Namensaktie der Inhaber nicht namentlich genannt wird und er auch keinen Nachweis für das rechtmäßige Eigentum an der Inhaberaktie erbringen muss. Ein weiterer Vorteil von Inhaberaktien ist, dass die Aktionäre Anonymität gegenüber der Aktiengesellschaft genießen und die Gesellschaft kein Aktienbuch führen muss.

Der innere Wert (Intrinsic Value), auch fairer Wert genannt, ist eine Kennziffer, die den tatsächlichen rechnerischen Wert eines Wertpapiers angibt. Bei Aktien ergibt er sich aus dem errechneten Ertragswert oder Substanzwert. Bei Optionen errechnet er sich aus der Differenz zwischen Basispreis und aktuellem Preis des Basiswerts unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses. Ergibt sich bei der Berechnung des inneren Wertes ein positives Ergebnis, so liegt die Option “im Geld”, ist sie negativ “aus dem Geld”. Ist die Differenz gleich Null, so liegt die Option “am Geld”.

Beispiel:
Eine Put-Option bezieht sich auf einen Basispreis von 120 €. Die Aktie notiert aktuell zu 100 €. Der innere Wert der Put-Option beträgt demnach 20 €, da ein Verkauf über den Put diesen Gewinn ermöglicht und ein Put von fallenden Kursen des Vermögenswerts profitiert.

Ein Eingeweihter bzw. Insider im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes ist eine Person, die Zugang zu nicht öffentlichen und kurserheblichen Information (Insiderinformationen) über ein Insiderpapier oder dessen Emittenten verfügt. Bei Insidern muss zwischen Primär- und Sekundärinsider unterschieden werden. Primärinsider sind entweder am Kapital eines Unternehmens oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens beteiligt (z.B. Grossaktionär) oder können aufgrund ihrer Tätigkeit im Unternehmen (z.B. Geschäftsführer) Insiderinformationen erhalten. Auch Personen, die wegen ihres Berufes oder ihrer Aufgabe Kenntnisse erlangen (z.B. Wirtschaftsprüfer, Steuerberater etc.), gehören zu den Primärinsidern. Sekundärinsider sind alle anderen Personen, die über Insiderinformation aus zweiter Hand verfügen. Wer diese Informationen für Börsengeschäfte nutzt, begeht Insiderhandel, was in Deutschland und den meisten Mitgliedstaaten der Europäischen Union eine Straftat ist.

Ein Investmentfonds bündelt das gemeinsame Vermögen von zumeist sehr vielen Anlegern in einer Kapitalanlagegesellschaft, die das Kapital durch ein professionelles Fondsmanagement nach bestimmten Richtlinien in Finanzinstrumente und/oder Sachwerte anlegt und verwaltet. Ein Vorteil von Investmentfonds ist, dass der Anleger seine Anteile aus den Fonds jederzeit veräußern und somit schnell wieder über sein angelegtes Geld verfügen kann, da die Kapitalanlagegesellschaft jederzeit verpflichtet ist, die ausgegebenen Fondsanteile zum Rücknahmepreis zurückzukaufen. Die Laufzeit von Investmentfonds ist in der Regel nicht beschränkt. Zu Investmentfonds im Sinne des Kapitalanlagegesetzbuchs gehören sowohl offene wie geschlossene Investmentfonds. Bei offenen Fonds können jederzeit neue Anteile erworben bzw. ausgegeben werden. Bei geschlossenen Fonds hingegen gibt es nur eine begrenzte, nicht veränderbare Anzahl an Fondsanteilen.

Der Investor (auch Kapitalanleger oder nur Anleger genannt) legt als Kapitalmarktakteur Eigen- oder Fremdkapital am Kapitalmarkt an, um neue oder höhere Gewinne zu erwirtschaften. Neben Aktien kann der Investor sein Kapital beispielsweise in Anleihen, Fonds oder Immobilien investieren. Investoren werden in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, wie zum Beispiel als Aktionäre bei Unternehmensbeteiligungen, als Finanzinvestoren oder als strategische Investoren.

Unter dem Begriff Investor Relation versteht man die aktive Pflege der Beziehung zwischen Unternehmen und seinen tatsächlichen oder potentiellen Anteilseignern zum Zweck zielgerichteter, systematischer und kontinuierlicher Finanzkommunikation.

IPO steht für Initial Public Offering und bedeutet die weltweit erstmalige öffentliche Börseneinführung einer bislang nicht börsennotierten Aktiengesellschaft (AG) oder Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Durch einen IPO verschafft sich ein Unternehmen frisches Kapital von interessierten Anlegern durch Nutzung der Aktie als Finanzierungsinstrument.

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J


Junk Bonds (auch Ramsch-, High-Yield- oder Schrottanleihen genannt) sind ungesicherte und hochverzinsliche Schuldverschreibung von Emittenten mit einer tiefen Schuldnerqualität bzw. hohen Ausfallwahrscheinlichkeit. Anleger gehen mit Junk Bonds ein hohes Risiko ein, für das sie aber mit einem höheren Zins entschädigt werden. Junk Bonds entstehen unter anderem durch Ratingagenturen, die bisher höher eingestufte Unternehmen oder Staaten in den Speculative Grade abwerten.

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K


Die Kapitalherabsetzung stellt im Vergleich zur Kapitalerhöhung eine Verminderung des Grund- bzw. Eigenkapitals zwecks Verkleinerung oder Sanierung dar. Es wird zwischen effektiver und nomineller Kapitalherabsetzung unterschieden. Bei einer effektiven Kapitalherabsetzung wird ein Teil des Grundkapitals an die Anteilseigner zurückgezahlt. Bei einer nominellen Kapitalherabsetzung wird zur Vermeidung einer Zahlungsunfähigkeit und zur Sicherung des Unternehmensfortbestandes das Eigenkapital buchhalterisch umverteilt.

Die Kapitalverwässerung bezeichnet die Wertabnahme einer Aktie bei einer Kapitalerhöhung entweder durch Ausgabe von Gratisaktien (Passivtausch) oder durch die Emission von jungen Aktien unter dem Börsenkurs der alten Aktien (Leichtermachen). Eine Kapitalverwässerung ist somit immer dann gegeben, wenn nicht im gleichen Verhältnis der Unternehmenswert der erhöhten Aktienanzahl angepasst wird.

Das KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) zeigt das prozentuale Verhältnis des Aktienkurses zum anteiligen Buchwert an. Die Kennzahl wird errechnet, indem der aktuelle Aktienkurs durch den Buchwert der Aktie dividiert und anschließend mit 100 multipliziert wird. Der Buchwert der Aktie wird bestimmt, in dem das Eigenkapital durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird. Je niedriger das KBV, umso „günstiger“ ist die Aktie bzw. umso niedriger ist ein Unternehmen bewertet. Für wertorientierte Investoren ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis eine typische Kennzahl.

Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeigt das prozentuale Verhältnis des Aktienkurses zum erzielten Jahresgewinn des Unternehmens pro Aktie an. Die Kennzahl wird errechnet, indem der aktuelle Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie dividiert und anschließend mit 100 multipliziert wird. Je niedriger das Kurs-Gewinn-Verhältnis, umso „günstiger“ ist die Aktie bewertet. Das KGV stellt eine Art Verzinsung der Aktie (Gewinnrendite) dar und gibt an, wie viele Jahre ein Investor benötigt, um das ursprünglich investierte Kapital zurückzuerhalten.

Der Kurs ist der Preis, den ein Marktteilnehmer für ein Wertpapier bietet bzw. verlangt oder zu dem ein Wertpapier an der Börse verkauft wurde. Er wird entweder in Euro pro Stück oder in Prozent angegeben. Der an der Börse ermittelte Aktienkurs ergibt sich schließlich aus Angebot und Nachfrage und liegt immer zwischen dem Kurs, den der Anbieter der Aktie verlangt, dem sogenannten Briefkurs (Ask) und dem Kurs, den ein Anleger bereit ist für die Aktie maximal zu bezahlen, dem sogenannten Geldkurs (Bid). Der Börsenmakler, Skontroführer oder ein elektronisches Handelssystem stellt nun die vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge einander gegenüber und ermittelt dabei nach Maßgabe des größtmöglichen Umsatzes (Meistausführungsprinzip) den aktuellen Aktienkurs. Das heisst, jene Aufträge, die mit einem bestimmten Kurs die höchsten Stückzahlen garantieren, werden zusammengeführt. Alle auflaufenden Kauf- und Verkaufsaufträge werden in einem Orderbuch erfaßt. Da die Kursfestellung relativ kompliziert ist, wird die eigentliche Kursfeststellung heutzutage überwiegend durch Computer unterstützt. Die XETRA sowie NASDAQ sind sogar rein elektronische Handelssysteme.

Bei einem Kursindex wird der Indexwert ausschließlich aus den Kursen der Aktien ermittelt. Anders als beim Performanceindex werden Zins-, Bezugsrechte- und Dividendenzahlungen nicht berücksichtigt bzw. rausgerechnet. Damit gibt der Kursindex die reine Kursentwicklung eines bestimmten Aktien- oder Rentenkorbes zu einem bestimmten Basiszeitpunkt wieder.

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L


Grundsätzlich gibt es zwei Typen von Kauf- oder Verkaufaufträgen an der Börse. Zum einem die Market-Order und zum anderen die Limit-Order. Market-Orders werden zum bestmöglichen Kurs ausgeführt. Das bedeutet, entweder wird der Kauf unlimitiert zum geringstmöglichen Preis (Billigst-Kauforder) oder der Verkauf mit dem besten bzw. höchsten Preis (Bestens-Verkaufsauftrag) ausgeführt. Bei Limit-Orders dagegen teilt der Investor ausdrücklich einen Mindestkurs (Verkaufslimit) oder Höchstkurs (Kauflimit) mit und stellt so sicher, dass der Kurs nicht zu seinem Nachteil über- oder unterschritten wird. Ober- oder unterhalb dieser Preisgrenze wird eine Order nicht ausgeführt.

Unter Liquidität versteht man im betriebswirtschaftlichen Sinne die Fähigkeit eines Unternehmens jederzeit und uneingeschränkt seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können bzw. die Eigenschaft von Vermögenswerten als Zahlungsmittel zu dienen oder in diese zügig umgewandelt werden zu können. Liquidität an der Börse bezeichnet hingegen die jederzeitige Verfügbarkeit eines handelbaren und marktgerechten Kurses für ein Wertpapier. Diese Liquidität wird in Kosten ausgedrückt, die durch den Handel entstehen. Je höher die Liquidität, umso höher ist auch der Umsatz des Papiers an der Börse. Demzufolge ist der Kauf und Verkauf von liquiden Wertpapieren jederzeit in einer größeren Stückzahl möglich.

Die Lockup-Periode (auch Sperrfrist genannt) bezeichnet den Zeitraum meist nach einer Neuemission von Aktien, in dem Altaktionäre ihre Aktien nicht verkaufen dürfen. Diese Maßnahme soll verhindern, dass durch den sofortigen Verkauf großer Aktienpakete der Aktienkurs kurz nach der Emission übermäßig fällt. In Deutschland liegt die Sperrfrist bei sechs bis 18 Monaten und richtet sich nach dem jeweiligen Marktsegment.

Die Long-Position (auch Bull- oder Hausse-Position genannt) ist eine Anlagestrategie, bei der man auf ein Steigen des Preises oder Kurses spekuliert. Das Gegenteil ist die Bear-Position.

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M


Als Margin Call wird die Nachschusspflicht des Anlegers bei Termingeschäften bezeichnet, die bei Verlust der festgelegten Mindestdeckungshöhe (Maintenance Margin) des Margenkontos (Margin Account) vom Broker oder Kreditgeber zur Sicherheit angefordert wird. Folgt der Anleger der Aufforderung Geld nachzuzahlen nicht, wird seine Position im Termingeschäft aufgelöst.

Die Marktkapitalisierung eines Unternehmens wird auch als Börsenwert bezeichnet und errechnet sich, in dem die Anzahl der frei im Umlauf befindlichen Aktien mit dem aktuellen Börsenkurs multipliziert wird. Die Anzahl der vom Unternehmen selbst gehaltenen Aktien muss bei dieser Berechnung von der Anzahl der emittierten Aktien abgezogen werden. Nur die frei im Umlauf befindlichen Aktien werden bei der Marktkapitalisierung berücksichtigt.

Beispielrechnung:
1000 (Anzahl der freien Aktien) * 115 € (aktueller Börsenkurs) = 115.000 € (Marktkapitalisierung eines Unternehmens)

Der MDAX (abgeleitet von Mid-Cap-DAX) wurde 1996 von der Deutschen Börse eingeführt und beinhaltet seit 2003 genau 50 Werte (zuvor 70), die in der Rangliste nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz auf die Werte des DAX folgen. Der MDAX spiegelt somit die Kursentwicklung von Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen aus vorwiegend klassischen Branchen wieder und gehört wie der DAX, TecDAX und SDAX zum Prime Standard. Er wird als Performance- und Kursindex angezeigt.

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N


Die NASDAQ ist, gemessen an der Zahl der gelisteten Unternehmen, die wohl größte elektronische Börse in den USA, an der hauptsächlich Technologieaktien gehandelt werden. Das Akronym NASDAQ steht für “National Association of Securities Dealers Automated Quotations”. Die Technologiebörse wurde 1971 als weltweit erste vollelektronische Handelsplattform gegründet und sitzt am Times Square von Manhattan in New York. Seit 2008 wird sie von der NASDAQ OMX Group betrieben und von der United States Securities and Exchange Commission (SEC) kontrolliert.

Der Nennwert (auch Nominalwert genannt) ist der auf Aktien oder Anleihen aufgedruckte Wert, der nicht mit dem Kurswert eines Wertpapiers verwechselt werden darf. Bei Aktien entspricht der Nennwert dem Anteil am Grundkapital einer Gesellschaft. Der geringste Nennwert einer Aktie darf nach dem Aktiengesetz 1 Euro oder ein Vielfaches davon (immer auf volle Euro) betragen. Bei Anleihen entspricht der ausgewiesene Nennwert dem Kaufpreis, zu dem die Anleihe vom Emittenten zurückgezahlt wird. Für die laufenden Zinszahlungen ist der Nennwert maßgeblich, auch wenn der Kurswert der Anleihe niedriger (unter Pari = höhere Rendite) oder höher (über Pari = niedrigere Rendite) liegt.

Bei Nennwertaktien entspricht der Nennwert dem Anteil am Grundkapital einer Gesellschaft, d. h. die Aktie lautet auf einen bestimmten Geldbetrag (z.B. 10 Euro).

Eine Neuemission (auch IPO genannt) bedeutet die weltweit erstmalige öffentliche Börseneinführung einer bislang nicht börsennotierten Aktiengesellschaft (AG) oder Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Durch eine Neuemission verschafft sich ein Unternehmen frisches Kapital von interessierten Anlegern durch Nutzung der Aktie als Finanzierungsinstrument.

Der Nominalwert (auch Nennwert genannt) ist der auf Aktien oder Anleihen aufgedruckte Wert, der nicht mit dem Kurswert eines Wertpapiers verwechselt werden darf. Bei Aktien entspricht der Nominalwert dem Anteil am Grundkapital einer Gesellschaft. Der geringste Nominalwert einer Aktie darf nach dem Aktiengesetz 1 Euro oder ein Vielfaches davon (immer auf volle Euro) betragen. Bei Anleihen entspricht der ausgewiesene Nominalwert dem Kaufpreis, zu dem die Anleihe vom Emittenten zurückgezahlt wird. Für die laufenden Zinszahlungen ist der Nominalwert maßgeblich, auch wenn der Kurswert der Anleihe niedriger (unter Pari = höhere Rendite) oder höher (über Pari = niedrigere Rendite) liegt.

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O


Eine Option ist ein bedingtes Termingeschäft und bezeichnet ein Recht, nicht aber die Pflicht, innerhalb einer Laufzeit (= amerikanische Option) oder zum Ende der Laufzeit (= europäische Option) eine vorab definierte Menge eines bestimmten Vermögensgegenstandes zu einem festen Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt an einen bestimmten Ort zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Handelsobjekte bei Optionen können Wertpapiere oder konkrete Waren wie Rohstoffe, landwirtschaftliche Erzeugnisse oder Nahrungsmittel sein. Der Käufer einer Option zahlt dem Verkäufer (Stillhalter) eine Optionsprämie für das gewährte Recht zur Ausübung einer Option. Optionsgeschäfte gehören zu den bedingten Termingeschäften, da der Käufer die Option nicht ausüben muss.

Eine Order bezeichnet allgemein einen Börsenauftrag und somit eine bestimmte Menge eines Wertpapiers zu kaufen oder zu verkaufen. Für eine Order wird eine Wertpapierkennnummer (z.B. WKN, ISIN), eine Auftragsart (z.B. Kauf oder Verkauf), ein Auftragsvolumen (z.B. Stück, Nominal), bestimmte Orderzusätze (z.B. Limit, Billigst/Bestens), eine Ordergültigkeit (z.B. heute, Datum) und ein Börsenplatz (z.B. Xetra, DAX) benötigt.

In einem Orderbuch werden alle auflaufenden Volumina und Preise von Kauf- und Verkaufsaufträgen für ein bestimmtes Wertpapier erfasst und gesammelt. Der Börsenmakler, Skontroführer oder ein elektronisches Handelssystem stellt nun die im Orderbuch vorliegenden Kauf- und Verkaufaufträge einander gegenüber und ermittelt dabei nach Maßgabe des größtmöglichen Umsatzes (Meistausführungsprinzip) den aktuellen Börsenkurs, d.h. den Bid- und Ask-Kurs sowie den Bid-Ask-Spread.

Unter Outperformance werden jene Aktien, Wertpapiere oder Fonds verstanden, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine bessere Einschätzung der Kursentwicklung bzw. Rendite aufweisen als der Gesamtmarkt oder ein vergleichbares Wertpapier.

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P


Allgemein unterscheidet man zwischen einem Kurs- und einem Performanceindex. Bei einem Kursindex wird der Indexwert ausschließlich aus den Kursen der Aktien ermittelt bereinigt um Dividendenzahlungen und Kapitalveränderungen. In einen Performanceindex gehen neben den Aktienkursen zusätzlich die Zins-, Bezugsrechte- und Dividendenzahlungen der in ihm enthaltenen Unternehmen ein. Damit gibt der Performanceindex Auskunft über die komplette Wertentwicklung eines Portfolios.

Bei Pfandbriefen handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere bzw. gesetzlich streng geregelte Schuldverschreibungen, die von privaten Hypothekenbanken als “Hypothekenpfandbriefe”, von öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten als “öffentliche Pfandbriefe” oder von Schiffspfandbriefbanken als “Schiffspfandbriefe” auf Basis des Pfandbriefgesetzes ausgegeben werden. Die Unterscheidung zwischen diesen Pfandbriefarten bezieht sich auf die Deckungsmasse der jeweiligen Art. Der Pfandbrief profitiert von seiner hohen Wertschätzung als sehr sicheres Wertpapier und zählt zu den Klassikern bei den Finanzanlagen. Aufgrund ihres hohen Sicherheitsaspektes werden sie am Finanzmarkt als mündelsicher eingestuft. Das bedeutet Wertverluste dieser Anlage sind praktisch ausgeschlossen, da der Pfandbrief bei einer möglichen Insolvenz des kontoführenden Kreditinstitutes weitgehend vor Zahlungsausfällen geschützt ist. Geeignet sind Pfandbriefe daher für mittel- bis langfristig orientierte Anleger, denen es vor allem um Sicherheit geht und die ihre Papiere in der Regel bis zur Fälligkeit im Depot halten. Der Großteil der Pfandbriefe ist am Kapitalmarkt notiert und kann börsentäglich an- und verkauft werden.

Ein Portfolio beschreibt die Summe aller Vermögenswerte bzw. Investitionen, die im Besitz einer Institution oder eines Individuums sind. Dazu zählen beispielsweise neben Aktien und Wertpapieren auch Edelmetalle oder Immobilien. Dem Aufbau eines Portfolios geht allgemein eine umfangreiche Analyse voraus. Teil einer Portfoliostrategie ist es, die Risiken finanzieller Investitionen durch eine breite Streuung zu senken und die Rendite zu erhöhen.

Der Primärmarkt (auch Emissionsmarkt genannt) bezeichnet einen organisierten Geld- oder Kapitalmarkt, auf dem Wertpapiere (Aktien, Anleihen, etc.) erstmalig emittiert und verkauft (platziert) werden, die vorher noch niemals zur Zeichnung standen.

Der Prime Standard ist das Börsensegement der Frankfurter Börse mit den höchsten Transparenzstandards für börsennotierte Unternehmen. Der Prime Standard geht über das Maß des General Standards hinaus, der den gesetzlichen Mindestanforderungen des regulierten Marktes entspricht, und richtet sich vorwiegend an börsennotierte Unternehmen, die sich auch gegenüber internationalen Investoren positionieren wollen. Die Unternehmen im Prime Standard müssen Ad-hoc-Mitteilungen und Quartalsfinanzberichte in deutscher und englischer Sprache sowie jährlich einen Unternehmenskalender veröffentlichen. Darüber hinaus sind die Unternehmen verpflichtet, mindestens eine Analystenkonferenz pro Jahr durchzuführen und die internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS/IAS oder US-GAAP) anzuwenden. Eine Voraussetzung für die Aufnahme in die Auswahlindizes DAX, MDAX, TecDAX und SDAX ist die Zulassung zum Prime Standard.

Publikumsfonds zeichnen sich dadurch aus, dass sie grundsätzlich jedem Anleger offen stehen und Anteile von jedermann erworben werden können. Weder Anzahl der Anteile noch der Anlegerkreis sind Beschränkungen unterworfen. Das Gegenteil sind Spezialfonds, d.h. geschlossene Fonds.

Ein Put bezeichnet ein Recht, nicht aber die Pflicht, innerhalb einer Laufzeit (= amerikanischer Put) oder zum Ende der Laufzeit (= europäischer Put) eine vorab definierte Menge eines bestimmten Vermögensgegenstandes zu einem festen Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt an einen bestimmten Ort zu verkaufen (Put-Option). Der Verkäufer einer Put-Option profitiert von fallenden Kursen des Vermögensgegenstandes. Handelsobjekte können Wertpapiere oder konkrete Waren wie Rohstoffe, landwirtschaftliche Erzeugnisse oder Nahrungsmittel sein.

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Q


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R


Eine Ratingagentur bezeichnet ein privates, gewinnorientiertes Unternehmen, das gewerbsmäßig eine standardisierte Bonitätsbeurteilung von Unternehmen aller Branchen und Staaten durchführt. Die Beurteilung für die Wahrscheinlichkeit der termin- und betragsgerechten Rückzahlung erfolgt nach einem bestimmten Klassifikationssystem. Die höchste Bonität wird mit AAA und die niedrigste mit D (zahlungsunfähig) vergeben. Das Rating dient Investoren und Gläubiger zur Risikoeinschätzung eines Investments bzw. einer Kreditvergabe. Die weltweit führenden Bonitätswächter sind Standard & Poor’s, Moody’s Investors Service und Fitch Ratings. Senken die drei großen Ratingagenturen den Daumen, können Staaten und Unternehmen Probleme mit der Kreditaufnahme bekommen.

Die Rendite bezeichnet den prozentualen Gesamterfolg einer Geld- oder Kapitalanlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums und ist ein Maßstab zur Beurteilung der Rentabilität eines Objektes. Sie wird gemessen als tatsächliche Verzinsung des hierfür eingesetzten Kapitals und berechnet, in dem man den Ertrag durch das investierte Kapital dividiert und anschließend mit 100 multipliziert. Je höher die Rendite ist, umso höher ist allgemein auch das Risiko der Anlage.

Die Rentabilität ist eine betriebswirtschaftliche Kennziffer zur Beurteilung des finanziellen Erfolges einer Investition oder eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraums gemessen am eingesetzten Kapital. Sie wird berechnet, in dem man den Gewinn durch das investierte Kapital dividiert und anschließend mit 100 multipliziert. Statt des investierten Kapitals kann auch der erwirtschaftete Umsatz einer Abrechnungsperiode oder das Gesamt- bzw. Eigenkapital als Bezugsbasis genommen werden.

Der Begriff der Rentenpapiere ist eine Wortschöpfung aus der modernen Finanzwelt. Man bezeichnet Anleihen und Wertpapiere mit einer festen Verzinsung als Rentenpapiere. Für die Anleger bedeuten Rentenpapiere ein hohes Maß an finanzieller Sicherheit, da der gezahlte Zins über die gesamte Laufzeit garantiert gleich bleibt.

Einfache Beispiele für Rentenpapiere sind Unternehmens- oder Bundesanleihen. Sie werden von Banken, dem Staat oder Unternehmen ausgegeben. Bundesanleihen gelten wegen ihrer Wertstabilität als sicherste Anleiheform und bringen dem Anleger eine solide Verzinsung ein. Im Vergleich zu Unternehmensanleihen erhält der Anleger von staatlichen Anleihen, wie beispielsweise Bundesschatzbriefen, einen niedrigeren Zinssatz. Für das größere unternehmerische Risiko bei Unternehmensanleihen wird dem Anleger hingegen ein zusätzlicher Zinsbonus bezahlt. Der Zins richtet sich unter anderem an der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Performance des jeweiligen Unternehmens.
Die Verzinsung ist aber allgemein stark abhängig von der gewählten Laufzeit. Im Regelfall liegen die Zinsen zwischen 3 % und 8 % pro Jahr. Langfristige Rentenpapiere können sogar Zinserträge von mehr als 8 % pro Jahr erwirtschaften.

Dem Unternehmen oder Staat bedeutet das Ausgeben von Rentenpapieren eine kurzfristige Möglichkeit der Kapitalbeschaffung. Für den risikoaversen Anleger sind Rentenpapiere aufgrund ihrer festen Verzinsung während des Anlagezeitraums und dem hohen Maß an Anlagesicherheit eine solide Geldanlage. Sie erfreuen sich daher weiterhin weltweit ungebrochen großer Beliebtheit.

Der Deutsche Rentenindex wird seit 1991 täglich von der Deutschen Börse veröffentlicht und als Kursindex (REX) bzw. als Performanceindex (REXP) abgebildet. Gemeinsam ist beiden Indizes, dass sie die Wertentwicklung von 30 idealtypischen Bundesanleihen mit Laufzeiten von 1 bis 10 Jahren und drei Kupontypen (6 %, 7,5 % und 9 %) widerspiegelt. Dabei werden in ihrer Grundgesamtheit alle Anleihen, Obligationen und Schatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland, des Fonds deutscher Einheit und der Treuhandanstalt mit fester Verzinsung berücksichtigt. Der REX gibt dabei nur den Kursverlauf der Bundesanleihen wider. Der REXP hingegen berücksichtigt zusätzlich die Zinszahlungen dieser Anleihen und der Zinswiederanlage und wird daher als Maß für die Entwicklung eines in Bundesanleihen investierten Vermögens verstanden.

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S


Schrottanleihen (auch Junk Bonds, Ramsch- oder High-Yield-Anleihen genannt) sind ungesicherte und hochverzinsliche Schuldverschreibung von Emittenten mit einer tiefen Schuldnerqualität bzw. hohen Ausfallwahrscheinlichkeit. Anleger gehen mit Schrottanleihen ein hohes Risiko ein, für das sie aber mit einem höheren Zins entschädigt werden. Schrottanleihen entstehen unter anderem durch Ratingagenturen, die bisher höher eingestufte Unternehmen oder Staaten in den Speculative Grade abwerten.

Der SDAX (Small-Cap-DAX) ist ein deutscher Aktienindex, der 1999 von der Deutschen Börse AG eingeführt wurde und unterhalb des MDAX und DAX liegt. Er beinhaltet seit 2003 genau 50 Werte (zuvor 100), die in der Rangliste nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz auf die Werte des MDAX folgen. Der SDAX spiegelt somit die Kursentwicklung von Aktien kleinerer deutscher Unternehmen aus vorwiegend klassischen Branchen wieder und gehört wie der MDAX, TecDAX und DAX zum Prime Standard. Er wird als Performance- und Kursindex angezeigt.

Der Sekundärmarkt bezeichnet einen Marktplatz, an dem bereits emittierte und im Umlauf befindliche Wertpapiere gehandelt werden, wie zum Beispiel Aktien nach ihrer Ausgabe an einer Aktienbörse. Das Gegenteil ist der Primärmarkt, auf dem Wertpapiere erstmalig emittiert und platziert werden, die noch nie zuvor zur Zeichnung standen.

Shareholder-Value bedeutet wörtlich übersetzt Aktionärswert und bezeichnet allgemein den Marktwert des Eigenkapitals eines Unternehmens bzw. einer Aktiengesellschaft. Hinter einem Shareholder-Value-Konzept verbirgt sich eine Unternehmenspolitik und Managementausrichtung, die primär auf eine maximale Steigerung des Gesamtwerts eines Unternehmens und des Vermögens der Anteilseigner (Shareholder) ausgerichtet ist. Ein wichtiger Faktor des Shareholder-Value-Konzepts ist die Überprüfung, ob einzelne Geschäftsbereiche des Unternehmens optimal geführt bzw. genutzt werden oder ob ein Verkauf von Unternehmensteilen eine höhere Wertschöpfung erzielen würde. Für den Anteilseigner zeigt sich der Erfolg an der Höhe der jährlichen Gewinnausschüttungen, des Aktienkurses oder anhand von sehr hohen Übernahmeangeboten.

Short (auch Bear- oder Baisse-Position genannt) bezeichnet eine Anlagestrategie, bei der ein Investor auf ein Fallen des Preises oder Kurses spekuliert. Das Gegenteil ist die Bull- bzw. Long-Position.

Ein Short-Verkauf (auch short sale oder Leerverkauf genannt) bezeichnet einen Verkauf von Wertpapieren, Waren oder Währungen an der Börse, die ein Verkäufer noch nicht besitzt und am gleichen Tag (intraday) oder zu einem späteren Zeitpunkt (overnight) wieder zurückkauft. Der Verkäufer leiht sich demnach das zu verkaufende Handelsobjekt und spekuliert darauf, dass der Preis fällt und er es später zu einem günstigeren Preis zurückkaufen kann. Der Verkäufer nimmt dabei die Short-Position ein und der Käufer die Long-Position. Die Differenz zwischen Verkaufs- und Einkaufskurs abzüglich aller Transaktionskosten ist schließlich der Gewinn oder Verlust. Short-Verkäufe können als Kassa- oder Termingeschäft erfolgen. Kurzfristige Geschäfte werden dabei als Kassageschäft verstanden und langfristige Geschäfte als Termingeschäft.

Spezialfonds sind Investmentfonds, die sich dadurch auszeichnen, dass sie grundsätzlich nicht jedem Anleger offen stehen und nur von einer bestimmten Personengruppe erworben werden können. Anzahl der Anteile und Anlegerkreis sind demnach Beschränkungen unterworfen. Das Gegenteil sind Publikumsfonds.

Ein Spin-off (zu deutsch: Ausgründung) bezeichnet eine wirtschaftliche und rechtliche Verselbständigung einer Abteilung, strategischen Geschäftseinheit oder ganz allgemein eines Unternehmensteiles aus einem Großunternehmen. Bei börsengeführten Unternehmen erhalten die Aktionäre Bezugsrechte an dem neu gegründeten Unternehmen. Ein Spin-off findet insbesondere dann statt, wenn sich das Unternehmen aus einem Geschäftsfeld zurückziehen möchte oder die ursprüngliche Geschäftseinheit nicht zur Kernkompetenz des Unternehmens gehört.

Ein Squeeze-out (engl. Ausquetschen) ist nach dem Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) eine mögliche Form des erzwungenen Ausschlusses übriger Kleinaktionäre einer Kapitalgesellschaft gegen eine angemessene Barabfindung. Möglich ist dies nur dann, wenn ein Hauptaktionär mehr als 95 % der Anteile bzw. Stimmrechte an einer Gesellschaft hält. Die Höhe der Barabfindung orientiert sich an den wirtschaftlichen Verhältnissen des Unternehmens zum Beschlusszeitpunkt der Hauptversammlung. Auch wenn der Hauptaktionär die Mehrheit der Stimmrechte besitzt und somit das Sagen hat, so können ungeliebte Minderheitsaktionäre mit nur fünf Prozent Beteiligung jeden Beschluss auf der Hauptversammlung blockieren. Um wichtige Entscheidungen ohne Verzögerungen durchsetzen und teure Hauptversammlungskosten einsparen zu können, finden regelmäßig Squeeze-outs statt.

Eine Stammaktie gewährt dem Aktieninhaber genau ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung. Sie ist die in Deutschland gängige Normalform der Aktie. Das Gegenstück zu einer Stammaktie ist die Vorzugsaktie, die keine Stimmrechte hat.

Die Stop-Buy-Order ist ein Kaufauftrag, den die Bank ausführt, sobald ein zuvor festgesetzter Kurs erreicht oder überschritten wird. Dieser festzulegende Wert wird als Stop-Buy-Kurs oder Stop-Buy-Marke bezeichnet. Der Kaufauftrag wird bei Erreichung des Stop-Buy-Kurses zum nächsten handelbaren Kurs ausgeführt (billigst). Eine Stop-Buy-Order ist für Anleger interessant, die bei einem Kursanstieg der betreffenden Aktie auf den Zug aufspringen wollen, aber nicht die Zeit haben, diese Aktie zuvor ständig zu beobachten.

Mit einer Stop-Loss-Order wird ein Wertpapierauftrag erteilt, der als Bestens-Verkaufsorder ausgeführt wird, sobald ein bestimmter Wertpapierkurs erreicht beziehungsweise unterschritten wird. Die Kursuntergrenze wird hierbei als Stop-Loss bezeichnet. Eine Stop-Loss-Order ist für Anleger interessant, die auf ein Steigen des Kurses spekulieren und sich vor dem Verlust eines Kurseinbruchs schützen möchten, da bei Erreichung der Kursuntergrenze automatisch ein Verkaufsauftrag zum bestmöglichen Preis ausgeführt wird. In einem schwankenden Markt wird aber nicht unbedingt der gewünschte Preis erzielt. Das Gegenteil ist die Stop-Buy-Order.

Der STOXX Europe 50 ist ein Aktienindex, der seit 1998 die Wertentwicklung der 50 umsatzstärksten und wichtigsten börsennotierten Unternehmen aus ganz Europa abbildet. Auswahlkriterium sind Marktkapitalisierung und Orderbuchumsatz. Er wird sowohl als Kurs- (ohne Dividenden), als auch als Performance-Index (mit Dividenden) berechnet und hat sich unter allen europäischen Indizes zu einem der führenden Börsenbarometer Europas entwickelt. Das Gegenstück bildet der EURO STOXX 50, der jedoch nur aus den 50 größten Unternehmen der Eurozone besteht.

Zum Streubesitz (auch Freefloat genannt) zählen jene Wertpapiere, die sich nicht in festen Händen von einigen wenigen Großaktionären befinden und für viele Kleinanleger frei handelbar sind. Nach Definition der Deutschen Börse zählen zum Streubesitz Aktienpakete von Kleinanlegern unter fünf Prozent.

Eine Stückaktie ist eine (unechte) nennwertlose Aktie, die sich aus dem Verhältnis der gehaltenen Aktienstückzahl zu der insgesamt ausgegebenen Aktienstückzahl ergibt. Sie verbrieft somit einen bestimmten prozentualen Anteil am Grundkapital wieder und ist nach der Einführung des Euro die in Deutschland am häufigsten auftretende Aktienform. Die Stückaktie besitzt keinen aufgedruckten Nennwert, jedoch einen fiktiven (rechnerischen) Nennbetrag, der pro Stückaktie nicht unter 1 Euro liegen darf.

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T


Der Turnaround bezeichnet den Wendepunkt eines in einer wirtschaftlichen Krise befindlichen Unternehmens von der existenzbedrohenden Verlustzone in eine langfristige existenzsichernde Gewinnsituation. Es bezeichnet somit allgemein die Sanierung eines Unternehmens aus einer Verlustsituation im Sinne einer Trendwende. Eine beliebte Anlagestrategie ist das Investieren in Turnaround-Kandidaten mit hohem Kurspotenzial, aber auch hohem Kursrisiko.

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U


Die Unternehmensanleihe (auch Corporate Bond genannt) ist für ein Unternehmen ein klassisches Instrument zur Fremdkapitalbeschaffung. Unternehmensanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere und der Emittent einer Anleihe nimmt im Unterschied zu Privatkrediten öffentlich einen Kredit am in- und ausländischen Kapitalmarkt auf und verschuldet sich damit beim Anleihenkäufer. Die Konditionen wie Verzinsung, Laufzeit und Tilgung sind bei den Unternehmensanleihen, so wie bei anderen Anleihen auch, bereits im Vorfeld vertraglich genau festgelegt.

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V


Unter Value Investing versteht man eine wertorientierte Anlagestrategie, bei der Investoren in aktuell unterbewertete Unternehmen investieren, die durch eine hohe Wertsubstanz gekennzeichnet sind. Diese Unternehmen weisen beispielsweise ein niedriges KGV oder eine hohe Eigenkapitalrendite aus, stehen aber momentan nicht in der Gunst des breiten Anlegerpublikums. Aktien von unterbewerteten Unternehmen fallen in der Regel auch nicht so stark wie überbewertete Aktien, wenn der Gesamtmarkt nach unten geht. Langfristig betrachtet haben diese Unternehmen eine gute Aussicht auf ein erfolgreiches Wachstum. Studien belegen, dass Investoren mit dem Value Investing ausgesprochen hohe Renditen mit steigenden Aktienkursen erzielen.

Verbindlichkeiten (auch Fremdkapital genannt) bezeichnen die auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesenen Schulden eines Unternehmens, die von außen durch Gläubiger im Zuge der Kreditfinanzierung oder von innen im Rahmen der Rückstellungsfinanzierung kurz-, mittel- und langfristig zur Verfügung gestellt werden. Die Fremdkapitalgeber haben jedoch keine Mitbestimmungs- und Gewinnbeteiligungsrechte wie Eigenkapitalgeber, sondern lediglich einen Anspruch auf Zins- und Rückzahlung des zur Verfügung gestellten Kapitals.

Der Verlust ist ein Begriff aus dem Rechnungswesen und bezeichnet im Allgemeinen das negative Ergebnis unternehmerischen Handelns. In der Gewinn- und Verlustrechnung bedeutet der Verlust eine negative Differenz von Aufwendungen und Erträgen. In der Bilanz ist der Verlust die negative Differenz zwischen Aktiva und Passiva bzw. Vermögen und Schulden. In der Kostenrechnung ist der Verlust die negative Differenz zwischen Kosten und Leistungen (Erlösen).

Der Begriff Vermögen bezeichnet im Allgemeinen die Gesamtheit der im wirtschaftlichen Eigentum einer natürlichen oder juristischen Person stehenden Wirtschaftsgüter. Im betriebswirtschaftlichen Sinn entspricht das Vermögen den Werten der Aktivseite einer Bilanz und wird in Anlagevermögen und Umlaufvermögen unterteilt. Das Anlagevermögen gehört der Gesellschaft eine längere Zeit, das Umlaufvermögen hingegen nur für eine kürzere Zeit. Generell stellt das Vermögen innerhalb einer Bilanz die Mittelverwendung dar, während auf der Passivseite die Mittelherkunft (Eigenkapital und Fremdkapital) dargestellt wird. In der Kostenrechnung wird das Vermögen auch in das betriebsnotwendige Vermögen und in das nicht betriebsnotwendige Vermögen untergliedert. Das betriebsnotwendige Vermögen bezeichnet das zur Erreichung des Betriebszweckes erforderliche Vermögen.

Die Verwässerung (auch Kapitalverwässerung genannt) bezeichnet die Wertabnahme einer Aktie bei einer Kapitalerhöhung entweder durch Ausgabe von Gratisaktien (Passivtausch) oder durch die Emission von jungen Aktien unter dem Börsenkurs der alten Aktien (Leichtermachen). Eine Verwässerung ist somit immer dann gegeben, wenn nicht im gleichen Verhältnis der Unternehmenswert der erhöhten Aktienanzahl angepasst wird.

Die Volatilität bezeichnet intensive Kurs- und Zinsschwankungen ganzer Märkte oder erhebliche Schwankungen einzelner Finanzwerte wie beispielsweise Aktien, Wertpapiere, Devisen oder Zinssätze. Die Berechnung der Volatilität erfolgt mit Hilfe der Varianz oder auf Basis von Standardabweichungen.

Die Vorzugsaktie hält im Vergleich zu Stammaktien kein Stimmrecht, gewährt aber seinen Inhabern im Gegenzug eine höhere beziehungsweise bevorzugte Dividende. Stimmrechtslose Vorzugsaktien eigenen sich insbesondere für Investoren mit rein finanziellen Interessen, die keine Kontrolle über eine Aktiengesellschaft ausüben wollen. Für Unternehmen hingegen eignen sich Vorzugsaktien, um das Eigenkapital zu erhöhen, ohne die Kontrolle in Form von Stimmrechten anteilsmäßig abgeben zu müssen.

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Der Wechselkurs (auch Devisenkurs oder FX-Kurs genannt) ist der in Inlandswährung notierte Preis für eine Einheit bzw. 100 Einheiten einer ausländischen Währung. Er lässt sich dabei in der Mengen- oder der Preisnotierung ausdrücken. Die Preisnotierung gibt den angegebenen Preis für eine ausländische Währungseinheit an und die Mengennotierung die Menge einer ausländischen Währungseinheit, die in eine inländische Währungseinheit eingetauscht werden kann.

Unter einem Wertpapier wird im üblichen Sprachgebrauch eine Urkunde verstanden, die bestimmte Rechte verbrieft. Der Begriff Wertpapier wird anhand des Schweizers Obligationenrechts sehr anschaulich definiert:

“Wertpapier ist jede Urkunde, mit der ein Recht derart verknüpft ist, dass es ohne die Urkunde weder geltend gemacht noch auf andere übertragen werden kann.” (Schweizer Obligationenrecht, Art. 965)

In Deutschland und Österreich gibt es in den Gesetzesbüchern keine eindeutige Definition des Wertpapierbegriffs. Die Herleitung des Begriffs ergibt sich aus dem Wort, dass es sich um ein Schriftstück handelt, das einen Vermögens- oder Geldwert oder ein sonstiges Recht verbrieft.

Ohne den Besitz der Urkunde kann das darin verbriefte Recht somit nicht geltend gemacht werden. In der jüngeren Geschichte wurden dem Inhaber die Wertpapiere noch physisch ausgehändigt und er musste beispielsweise für die Auszahlung von Dividenden die entsprechenden Kupons bei seiner Bank einreichen. Die Entwickung an den heutigen Finanzmärkten hat jedoch zu einer Ausweitung dieser traditionellen Handhabung und Sichtweise geführt. Das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) definiert die verschiedenen Wertpapierarten aber auch dann als Wertpapier, wenn für sie keine Urkunden ausgestellt sind und sie als Wertrechte auftreten. Heutzutage erfolgt der Bezug und die Hinterlegung der Wertpapiere digital und zentral. Die gesamte Abwicklung der Transaktionen inkl. Ausschüttung der Dividenden etc. wird bargeldlos über ein sogenanntes Wertpapierdepot vorgenommen.

Ein Wertpapierindex fasst die Kurse und Werte aller Aktien und Wertpapiere eines bestimmten Bereiches zusammen und verdichtet diese Finanzinformationen zu einer einzigen Ziffer. Der Wertpapierindex ist somit eine Kennzahl, die charakteristisch die Gesamtverfassung eines Marktes oder eines Marktsegmentes abbildet und repräsentiert. Die Auswahl der im Index enthaltenen Aktien erfolgt nach ihren Börsenumsätzen und ihrer Marktkapitalisierung. Die Gewichtung der einzelnen Titel erfolgt ebenfalls nach ihrer Marktkapitalisierung. Der Wertpapierindex wird in Punkten dargestellt. Die Berechnung der einzelnen Indizes wird mit Hilfe mathematischer Formeln und statistischer Methoden auf Grundlage der im Index befindlichen Aktienkurse berechnet. Allgemein unterscheidet man zwischen einem Kursindex und einem Performanceindex. Bei einem Kursindex (Preisindex) wird der Stand und Punktewert aus den Kursen der Aktien ermittelt. Dividendenzahlungen und Kapitalveränderungen werden nicht berücksichtigt. In einen Performanceindex gehen zusätzlich die Dividendenzahlungen und Bezugsrechte der in ihm enthaltenen Unternehmen ein. Damit gibt dieser Index Auskunft über die vollständige Wertentwicklung eines Portfolios. Zu einem Stichtag (Basisjahr) wird der gewogene Durchschnitt aller Indextitel gleich Hundert gesetzt. Anhand von Börsenindizes lassen sich leicht Marktentwicklungen beobachten und einzelne Investments oder Fonds beurteilen. Wichtigster Wertpapierindex des deutschen Aktienmarktes und zugleich deutscher Leitindex ist der an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistete „Deutsche Aktienindex“ (DAX) mit dem Basisjahr 1988. Dieser spiegelt die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Aktiengesellschaften wider. Der DAX wird als Performance- und Kursindex angezeigt.

Window Dressing (auch Bilanzkosmetik genannt) bezeichnet alle bilanzpolitischen Maßnahmen eines Unternehmens, die darauf ausgerichtet sind, dem Bilanzleser ein möglichst positives Bild von der finanziellen Lage und Performance des Unternehmens zu vermitteln. Window Dressing dient nicht der dauerhaften Verbesserung der Bilanzstruktur, sondern kurzfristig der optischen Verschönerung. Beim Window Dressing handelt es sich jedoch generell um Maßnahmen im Grenzbereich des gesetzlich Zulässigen. Die Kosmetik zielt dabei vor allem auf die Umschichtung von Beständen ab. Eine mangelnde Unternehmensliquidität kann beispielsweise dadurch umgangen werden, indem bestimmte Vermögensgegenstände kurz vor Bilanzstichtag veräußert werden, um zusätzliche Liquidität zu gewinnen. Die Vermögensgegenstände werden nach Bilanzerstellung schließlich wieder zurückgekauft. Große Fondsgesellschaften versuchen beispielsweise zu bestimmten Stichtagen eine entsprechende Kurspflege zu betreiben, indem Gewinner-Aktien bzw. Wertpapiere mit guter Performance kurz zuvor gekauft und Papiere mit schlechter Performance verkauft werden, um so das Portfolio des Fonds zu verbessern bzw. zu bereinigen.

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Zertifikate sind Schuldverschreibungen eines Emittenten, die allerdings keinen festen oder variablen Zinssatz gewähren, sondern die Teilhabe am Erfolg oder Misserfolg eines Börsengeschäfts. Sie zählen zu den strukturierten Finanzprodukten. Die Rückzahlungsverpflichtung ist an eine Vielzahl unterschiedlicher und teilweise komplexer Bedienungen geknüpft und hängt gleichermaßen von bestimmten Entwicklungen ab. Der Handel findet zunehmend außerbörslich statt. Indexzertifikate beispielsweise haben als Basiswert einen Aktien-, Wertpapier- oder Rohstoffindex. Die Höhe des Rückzahlungsbetrages bei Fälligkeit hängt hierbei vom Stand des zugrundeliegenden Indizes (z.B. DAX bei 8.500 Punkten) ab.

Zinsen sind die erfassten und verrechneten Beträge für die vorübergehende Überlassung von Fremdkapital und Eigenkapital. Sie dienen somit als Gegenleistung eines Schuldners gegenüber einem Gläubiger für das geliehene Kapital und enthalten gleichermaßen eine Prämie für das übernommene Risiko des Gläubigers. In der Erfolgsrechnung werden nur die Fremdkapitalzinsen, die schließlich zu einer Auszahlung und zu einem Aufwand führen, angesetzt. In der Kostenrechnung hingegen werden auch die Eigenkapitalzinsen, die nicht zu einer Auszahlung und zu einem Aufwand führen, bei den Zusatzkosten als kalkulatorische Zinsen verrechnet. Das Kreditgewerbe unterscheidet zwischen Nominal- und Effektivzins. Der Nominalzins ist der Zinssatz, der von einer Bank in der Regel pro Jahr ohne Zinseszinseffekt angegeben und meist zum Ende eines Anlagejahres auf das entsprechende Konto gutgeschrieben wird. Der Effektivzins stellt den tatsächlichen Ertrag der Anlage dar und ergibt sich aus dem Nominalzins und den bereits vergüteten Zinsen, die auch wiederum verzinst werden (Zinseszinseffekt). Der Effektivzins ist daher in der Regel höher als der Nominalzins.

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