Fehler beim Trading: So können sie vermieden werden

Fehler beim Trading: So können sie vermieden werden
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Fünf Fehler, die Trading-Neulinge vermeiden sollten:

In einer Ära, die von steigenden Preisen und Inflation geprägt ist, sehen sich viele Investoren vor die Herausforderung gestellt, Wege zu finden, um zumindest ein bisschen Rendite aus ihren hart erarbeiteten Ersparnissen zu generieren. Angesichts dieser finanziellen Umgebung sind nicht wenige unter ihnen bereit, einen Teil ihres Kapitals aufs Spiel zu setzen und sich in Risikobereiche zu begeben, die sie normalerweise meiden würden – und genau hier kommt das Trading ins Spiel.


Beim Trading handelt es sich um eine Anlagestrategie, bei der Anleger Positionen nur für kurze Zeit halten. Häufig handelt es sich bei diesen Positionen um Derivate von Aktien wie Contracts for Difference (CFDs) oder um Währungen, die im Forex-Handel gehandelt werden. Diese Form des Handels ist geprägt von der Idee, von kurzfristigen Preisbewegungen zu profitieren.


Was das Trading besonders macht, ist die Verwendung von Hebelprodukten. Im Gegensatz zum traditionellen Kauf von Aktien ermöglichen Hebelprodukte wie CFDs und Forex eine Hebelwirkung, was bedeutet, dass Anleger mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz größere Positionen kontrollieren können. Dies bietet die Möglichkeit, im Erfolgsfall erhebliche Gewinne zu erzielen. Doch ebenso bedeutend ist die Tatsache, dass mit dieser Hebelwirkung auch erhebliche Verluste einhergehen können.


Genau hierin liegt die herausfordernde Natur dieser Derivate, die als besonders riskant gelten. Während sie die Möglichkeit bieten, beeindruckende Gewinne zu erzielen, sind sie auch mit einem höheren Risiko für Verluste verbunden. In der Tat resultieren Verluste häufig aus leicht vermeidbaren Fehlern, sei es aufgrund von unzureichender Marktkenntnis, unüberlegtem Handeln oder mangelnder Risikomanagementstrategien.


In einer Welt, in der die Suche nach Rendite immer komplexer und risikoreicher wird, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Anleger sich gut informieren, um die potenziellen Vor- und Nachteile des Tradings und anderer hochriskanter Anlagestrategien genau zu verstehen, bevor sie sich in dieses Terrain wagen. Der Erfolg im Trading erfordert nicht nur Geschick und Disziplin, sondern auch eine gründliche Schulung und einen verantwortungsbewussten Ansatz, um die potenziellen Stolperfallen zu vermeiden.


1. Realistische Ziele setzen

Es ist allgemein bekannt, dass das scheinbar planlose Traden ohne klare Strategie oft zu unerwünschten Ergebnissen führt. Während es vereinzelt Berichte über Trader gibt, die anfängliche Erfolge erzielen konnten, ist es im langfristigen Kontext eher so, dass das Trading aus dem Bauch heraus mit einem Glücksspiel verglichen werden kann – eine riskante Vorgehensweise, die selten auf Dauer erfolgreich ist.


Bevor Trader sich auf das spannende Terrain des Tradings begeben, ist es ratsam, sich zunächst ein realistisches Ziel zu setzen, das sie mit ihren Handelsaktivitäten erreichen möchten. Hierbei sollte der Wunsch, schnell reich zu werden, nicht im Vordergrund stehen, denn diese Einstellung kann leicht zu impulsiven und riskanten Entscheidungen führen.


Stattdessen ist es wichtig, klare und messbare Ziele zu definieren, die im Einklang mit den finanziellen Möglichkeiten stehen. Geld, das für die täglichen Lebenshaltungskosten oder zur Begleichung von Rechnungen benötigt wird, sollte niemals für das Trading verwendet werden.


Es ist entscheidend, ein separates Budget festzulegen, das ausschließlich für Handelszwecke genutzt wird, ohne das persönliche finanzielle Wohlbefinden zu gefährden. So kann das Trading als eine auf langfristigen Erfolg ausgerichtete finanzielle Aktivität betrachtet werden, bei der Risiken und Chancen sorgfältig abgewogen werden.


2. Führen Sie ein Trading-Buch

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass jeder Handel nicht nur sorgfältig vorbereitet, sondern auch dokumentiert wird. Diese Praxis ermöglicht es, später zu analysieren, warum ein bestimmter Trade nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt hat. Darüber hinaus dienen die aufgezeichneten Informationen dazu, die eigene Trading-Strategie kontinuierlich zu optimieren und zu verbessern.


Um dies näher zu erläutern, nehmen wir als Beispiel die oft vorkommende Situation, in der Trader durch das Auslösen eines Stop-Loss-Auftrags vorzeitig aus einem Trade aussteigen, obwohl sich der Trade letztendlich zu ihrem Vorteil entwickelt hätte. Durch die sorgfältige Aufzeichnung jedes Trades mit allen relevanten Parametern wie dem Einstiegskurs, dem Stopp-Loss-Niveau und der Uhrzeit können Trader erkennen, dass ihre Stop-Loss-Werte möglicherweise zu eng am Einstiegskurs platziert wurden. Diese Erkenntnis ermöglicht es, zukünftig Stop-Loss-Orders genauer anzupassen und damit unnötige Verluste zu minimieren.


Ebenso kann die sorgfältige Dokumentation auch bei zu vorsichtig platzierten Take-Profit-Aufträgen von Nutzen sein. In solchen Fällen könnte es sein, dass Trader aufgrund zu konservativer Gewinnziele Gewinne verpasst haben, die in einem funktionierenden Trend noch höher hätten ausfallen können.


Darüber hinaus ist es ratsam, die Beachtung der Börsenöffnungszeiten und wichtiger wirtschaftlicher Ereignisse aus dem Wirtschaftskalender zu empfehlen. Diese Informationen sind äußerst relevant, da sie die Volatilität und die Handelsbedingungen erheblich beeinflussen können. Eine solche Aufmerksamkeit für Timing und Events kann dazu beitragen, Handelsentscheidungen besser zu informieren und Risiken zu minimieren.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das sorgfältige Führen von Aufzeichnungen über Trades ein unverzichtbarer Bestandteil eines erfolgreichen Trading-Verfahrens ist. Es hilft dabei, die eigenen Entscheidungen zu überprüfen, Muster zu erkennen und die Trading-Strategie kontinuierlich anzupassen, um langfristig profitabel zu handeln.


3. Handeln Sie niemals ohne Absicherung

Im Allgemeinen wird Tradern dringend geraten, in ihren Handelsaktivitäten für jede eröffnete Position mindestens einen Stop Loss zu verwenden. Dieser Stop Loss ist eine wichtige Absicherungsmaßnahme, die in Form einer bestimmten Kursgrenze festgelegt wird. Wenn der Marktpreis diese Grenze erreicht oder durchbricht und sich nicht wie erwartet entwickelt, wird die Position automatisch geschlossen.


Die Verwendung eines Stop Loss hat mehrere entscheidende Vorteile. Zunächst einmal dient er dazu, mögliche Verluste aus einem Trade wirksam zu begrenzen. Dies bedeutet, dass ein Trader genau festlegen kann, wie viel er maximal bereit ist zu verlieren, bevor er aus einem Trade aussteigt. Auf diese Weise können unerwartet starke Kursbewegungen oder unvorhergesehene Marktbedingungen das Kapital des Traders nicht in einem einzigen Trade aufzehren.


Darüber hinaus verhindert der Einsatz eines Stop Loss, dass es zu einem Totalverlust des Kapitals in einem einzigen Trade kommt. Dies ist besonders wichtig, da das Risiko eines Totalverlusts vermieden werden sollte, um die finanzielle Integrität des Traders zu bewahren.


Im Gesamtkontext des Risikomanagements ist der Stop Loss einer der fundamentalen Eckpfeiler. Er ermöglicht es Tradern, ihre Handelsrisiken besser zu kontrollieren und zu steuern. Durch die Festlegung von Stop Loss-Niveaus in Abhängigkeit von individuellen Risikotoleranzen und Handelsstrategien können Trader ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Verhältnis erreichen und ihre Kapitalerhaltung sicherstellen.


Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Einsatz von Stop Loss-Orders ein zentrales Element ist, um die Sicherheit und den Erfolg im Trading zu erhöhen. Es ermöglicht Tradern, ihre Verluste zu begrenzen und ihre Trading-Entscheidungen auf eine solide Grundlage zu stellen, indem sie vorwärtsgerichtete Risiken besser steuern.


4. Money-Management

Trader sollten niemals das Risiko eingehen, ihr gesamtes Kapital auf eine einzige Handelsposition zu setzen, sondern stattdessen sorgfältig ihr Budget einteilen. Dies ist eine grundlegende Regel des Risikomanagements im Trading und spielt eine entscheidende Rolle bei der langfristigen Sicherung des Kapitals.


Ein bewährter Ansatz in dieser Hinsicht ist die Aufteilung des verfügbaren Kapitals in verschiedene Trades. Ein Beispiel hierfür ist die Regel, nur einen kleinen Prozentsatz des Gesamtkapitals pro Trade zu riskieren, beispielsweise 2 %. Dies bedeutet, dass selbst bei einer ungünstigen Abfolge von 50 aufeinanderfolgenden Verlustgeschäften der Trader sein gesamtes Kapital nicht verlieren würde. Diese Strategie schafft eine Pufferzone, die es ermöglicht, aus Fehlern zu lernen und sich zu erholen, ohne das gesamte Kapital zu gefährden.


Die Verwendung von Stop-Loss-Aufträgen ist ein weiteres wichtiger Aspekt des Risikomanagements im Trading. Diese Aufträge dienen dazu, Verluste in einem Trade zu begrenzen, indem sie automatisch die Position schließen, wenn ein bestimmtes vordefiniertes Preisniveau erreicht wird. In Kombination mit der Aufteilung des Kapitals auf verschiedene Trades bieten Stop-Loss-Absicherungen eine zusätzliche Schutzschicht gegen unerwartete Marktbewegungen und ermöglichen es Tradern, ihre Risiken noch besser zu kontrollieren.


Zusammengefasst ist die sorgfältige Aufteilung des Kapitals und die Verwendung von Stop-Loss-Aufträgen ein entscheidender Ansatz im Risikomanagement beim Trading. Dies ermöglicht es Tradern, ihr Kapital zu schützen, ihr Risiko zu diversifizieren und sich vor großen Verlusten zu bewahren. Auf lange Sicht kann diese Strategie dazu beitragen, die finanzielle Stabilität zu erhalten und die Chancen auf profitables Trading zu verbessern.


5. Emotionen in den Griff bekommen

Es ist von entscheidender Bedeutung zu verstehen, dass emotionale Einflüsse wie Gier und Angst beim Trading oft zu unerwünschten Ergebnissen führen können. Wenn Trader Verluste erleiden, kann der Versuch, diese Verluste durch das Eingehen noch höherer Risiken oder größerer Einsätze auszugleichen, zu einem gefährlichen Teufelskreis führen. Diese Handlungen, motiviert durch Gier, können dazu führen, dass sich die Verluste weiter verschlimmern, anstatt gelöst zu werden.


Ebenso kann die Euphorie, die oft bei einem erfolgreichen Trade auftritt, zu Fehlentscheidungen führen. In solchen Momenten könnten Trader versucht sein, zu früh aus einem profitablen Trade auszusteigen oder ihre Strategie zu ändern, in der Annahme, dass sie den Markt „geknackt“ haben. Dies kann dazu führen, dass potenzielle Gewinne ungenutzt verpuffen.


Müdigkeit und emotionale Aufgewühltheit sind weitere Faktoren, die beim Trading vermieden werden sollten. Wenn ein Trader in einem übermüdeten oder emotional aufgewühlten Zustand handelt, ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und impulsiven Entscheidungen viel höher, was zu Verlusten führen kann.


Die bessere Vorgehensweise besteht darin, die vor dem Trading festgelegte Strategie wie ein strenges Regelwerk oder einen Algorithmus einzuhalten. Eine Strategie ist wichtig, um klare Handlungsanweisungen zu bieten und die emotionalen Einflüsse zu minimieren. Sie ist darauf ausgerichtet, Verluste auf ein Minimum zu reduzieren und langfristig konsistente Gewinne zu erzielen. Wenn Trader diese Strategie diszipliniert befolgen, können sie ihre Handelsentscheidungen rational und objektiv gestalten und somit bessere Ergebnisse erzielen.


Zusammengefasst ist es von entscheidender Bedeutung, die negativen Auswirkungen von Emotionen beim Trading zu erkennen und zu vermeiden. Die Einhaltung einer klaren Strategie und die Vermeidung von impulsiven Entscheidungen sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg im Trading. Es geht darum, langfristig profitable Ergebnisse zu erzielen, indem man die Risiken unter Kontrolle hält und die emotionalen Fallstricke umgeht.


Fazit

Trading bietet die Chance auf schnelle Gewinne, birgt jedoch auch erhebliche Risiken, die aus vermeidbaren Fehlern resultieren können. Neue Trader sollten realistische Ziele setzen, ein Trading-Buch führen, Stop-Loss-Aufträge verwenden und ihr Kapital sorgfältig aufteilen, um Risiken zu minimieren. Vor allem sollten sie ihre Emotionen unter Kontrolle halten und eine klare Strategie diszipliniert verfolgen. Dies sind entscheidende Schritte, um langfristig erfolgreich im Trading zu sein und die finanzielle Stabilität zu gewährleisten.


Zum Schluss noch ein Video

Es gibt viele weitere Fehler beim Trading, die sich selbst bei Börsenveteranen leicht einschleichen können. Welche diese konkret sind und wie ihr sie vermeiden könnt, wird in diesem Video erklärt.