Kurzgesagt: Wie funktioniert die Börse?
Zusammengefasst hat die Börse folgende Aufgaben:
- Bereitstellung kosteneffizienter Handelsplattformen
- Bündelung der Liquidität durch die Konzentration von Angebot und Nachfrage
- Sicherstellung der Fungibilität, d. h. der Austauschbarkeit und der identischen Ausstattung einer Wertpapiergattung
- Sicherung einer größtmöglichen Transparenz für die Anleger
- Bereitstellung von Informationen in Form von Preisen und Umsatzzahlen
Kursfestlegung
Während fest definierter Handelszeiten setzen an der Börse tätige Makler indirekt die Kurse fest, in dem sie im Kundenauftrag an der Börse Handel treiben. Der an der Börse ermittelte Kurs der gehandelten Objekte ergibt sich schließlich aus Angebot und Nachfrage. Der Börsenmakler, Skontroführer oder ein elektronisches Handelssystem stellt die vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge einander gegenüber und ermittelt dabei nach Maßgabe des größtmöglichen Umsatzes (Meistausführungsprinzip) den aktuellen Kurs. Das heisst, jene Aufträge, die mit einem bestimmten Kurs die höchsten Stückzahlen garantieren, werden zusammengeführt. Alle auflaufenden Kauf- und Verkaufsaufträge werden in einem Orderbuch erfaßt. Da die Kursfestellung relativ kompliziert ist, wird die eigentliche Kursfeststellung heutzutage überwiegend durch Computer unterstützt.
Namensherkunft
Es ranken sich verschiedene Theorien um die Namensherkunft der Börse. Der Begriff leitet sich einerseits aus dem lateinischen Ursprungsnamen “Bursa” ab, einem Leder- bzw. Geldbeutel, in denen die Menschen vor Jahrhunderten Geld und Wertpapiere aufbewahrt haben. Die andere Theorie besagt, dass der Name Börse von der im 15. Jahrhundert in Brügge ansässigen Kaufmannsfamilie “Van der Beurze” abstammt, vor deren Gasthof für Kaufleute sich regelmäßig Händler trafen, um miteinander zu verhandeln und entsprechende Finanzgeschäfte abzuwickeln. Wenn man neue Geschäfte anbahnen oder wissen wollte, was es gerade an neuen Waren gab bzw. welche Kaufleute vertrauenswürdig waren und welche nicht, ging man schließlich »zu den Beurzen«. Im Haus der Kaufmannsfamilie entstand somit das weltweit erste „Börsengebäude“. 1531 wurde in Antwerpen schließlich das erste offizielle und öffentliche Börsengebäude der Welt eröffnet, das für Kaufleute aller Länder offen stand. In ihrer Geschichte brannte die Antwerpener Börse tragischerweise zweimal aus – im Jahr 1583 und 1858. Beim Wiederaufbau erhielt das Gebäude erneut ihren typischen gotischen Charakter. In den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zogen die Händler jedoch nach Brüssel, seither steht das weltweit erste Börsengebäude leer.
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